"Einer der besten": Marmoush stiehlt Kane die Show

Eintracht Frankfurt besteht im Spitzenspiel gegen den FC Bayern dank des eiskalten Omar Marmoush. Der Ägypter wird zur Lebensversicherung der Hessen.
Erschöpft und mit einer blutigen Schramme am Bein schleppte sich Omar Marmoush über den Rasen.
"Wir sind wie eine Familie - und das sieht man auch auf dem Platz, wenn wir feiern", sagte Eintracht Frankfurts Matchwinner nach seiner erneuten Glanzleistung beim 3:3 (2:2) im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Bayern München ganz bescheiden: "Es ist nicht nur meine Leistung, sondern die der gesamten Mannschaft."
Die Reaktion von Dino Toppmöller untermauerte die familiäre Beziehung. Seinen Super-Stürmer umarmte der Trainer überglücklich und brüllte ihm ein kräftiges "Geil!" entgegen. "Eine unglaubliche Leistung, auch vom ganzen Team", attestierte er nach dem Punktgewinn in letzter Sekunde am "DAZN"-Mikrofon.
Der Trainer, das wurde spätestens nach der zweiten Marmoush-Gala innerhalb einer Woche klar, hat eine ganz besondere Verbindung zu seinem Stürmer. Ein "sehr gutes und besonderes Verhältnis" beschrieb Toppmöller, im Sommer war er einer derjenigen, die Marmoushs Verbleib bei der Eintracht erwirkt hatten.
"Ich habe ihm gesagt, dass ihm ein zweites Jahr bei uns gut tun würde, dass er gerade auf dem Weg nach oben und dass der Weg noch nicht zu Ende ist", erklärte Toppmöller.
Marmoush "auf jeden Fall" einer der besten Stürmer
Der 25 Jahre alte Marmoush musste gegen hoch überlegene Bayern schon wieder als Frankfurter Lebensversicherung aushelfen. Zwei Tore erzielte der Ägypter, die zwischenzeitliche Führung durch Hugo Ekitike, die Frankfurt gar vom großen Coup träumen ließ, bereitete er vor. Schon vor einer Woche war Marmoush beim Auswärtsspiel in Kiel (4:2) an allen vier Toren beteiligt gewesen.
Mit inzwischen acht Treffern (dazu vier Assists) lässt er sogar Bayern-Torjäger Harry Kane (fünf Tore) hinter sich. Dem Engländer stahl der SGE-Angreifer am Sonntag mächtig die Show. Spielt der beste Stürmer der Liga also in der Mainmetropole?
"Einer der besten auf jeden Fall", meinte Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche. "Ganz sicher in den Top drei" sieht ihn Mannschaftskollege Rasmus Kristensen. Dort also, wo auch Frankfurt in der Tabelle aktuell steht.
In dieser Form wird Marmoush der SGE noch viel Freude bereiten - und könnte im Sommer den nächsten Geldregen herbeiführen. Unverkäuflich, das betont Krösche immerzu, ist bei der Eintracht niemand, irgendwann stößt der Verein an seine Schmerzgrenze.
Aber erstmal bleibt für Toppmöller noch Zeit, sich an seinem Liebling und Zauberfuß zu erfreuen. Immerhin gibt es da ja noch eine mysteriöse Abmachung, der "kleine Deal" zwischen Trainer und Spieler, den die beiden vor der Saison ausgehandelt haben.
"Was ich ihm gesagt habe, bleibt erstmal ein Geheimnis zwischen mir und Omar", sagte er mit einem Schmunzeln: "Das kann ich irgendwann am Ende der Saison mal verraten."