12.10.2024 16:18 Uhr

Müller sieht Schalke-Krise gelassen: "Der Klub braucht das"

Marius Müller ist von Schalke nach Wolfsburg gewechselt
Marius Müller ist von Schalke nach Wolfsburg gewechselt

Nicht einmal das erste Saisondrittel ist geschafft und der FC Schalke 04 hat bereits einen Trainerwechsel hinter sich. Dass sich der Revierklub in der 2. Bundesliga in der Dauerkrise befindet, wundert den Ex-Schalker Marius Müller nicht.

"Das ist der Verein. Wenn du davon überrascht bist, dann hast du den Verein nicht verstanden", sagte der Torhüter, der im Sommer aus Gelsenkirchen zum VfL Wolfsburg gewechselt war, gegenüber der "WAZ".

Die Knappen hatten Ende September nach der krachenden 3:5-Heimpleite gegen Darmstadt 98 ihren Trainer Karel Geraerts vor die Tür gesetzt. Inzwischen ist mit Kees van Wonderen ein Nachfolger gefunden worden. 

Die Trainersuche ging derweil mitunter turbulent zu, in Fankreisen und Medien wurden viele Grundsatzfragen gestellt. "Das ist auch irgendwo das Herz vom Verein. Davon Leben die Leute auf Schalke", kommentierte Müller die Lage.

Echte Sorgen mache er sich aber noch nicht um seinen Ex-Verein. "Dieser Klub braucht das, diese Emotionen. Deswegen gehen die Leute da hin", so Müller. "Ich glaube, man sollte sich eher Gedanken machen, wenn dort mal kein Trubel ist; wenn es dort mal ganz ruhig wird. Dann hast du ein Problem auf Schalke."

Müller sah beim FC Schalke 04 keine Zukunft

Dass es bei S04 als Spieler unerwartete Wendungen geben kann, erlebte der Keeper im Sommer am eigenen Leib. Denn eigentlich war es sein Plan, auch in dieser Saison für die Königsblauen zu spielen.

"Schalke war immer mein erster Ansprechpartner", stellte er klar. Doch in den Verhandlungen über einen neuen Vertrag habe man "ein bisschen aneinander vorbei gesprochen."

Müller lehnte schließlich ein Angebot des inzwischen geschassten Sportdirektors Marc Wilmots ab. Eine weitere Offerte kam nicht mehr. "Das hat mir ein Stück Herz genommen", verriet Müller.

Der VfL Wolfsburg bot ihm letztlich eine Perspektive. Für rund 1,5 Millionen Euro wechselte Müller als Nummer zwei in die Autostadt. Einen Groll auf seinen Ex-Klub hegt er nicht. "Enttäuschung gibt es bei mir nicht. Das ist das Fußballgeschäft, das kennen wir alle", sagte Müller.