1860 München verblüfft mit irrer Statistik

Die Anhänger von 1860 München lieben ihr Stadion an der Grünwalder Straße, in dem der Drittligist seit sieben Jahren wieder seine Heimspiele im Ligabetrieb austrägt. Aufgrund seiner Tradition und seiner bis heute währenden Fußballromantik besitzt das 60er-Stadion Kultstatus bei den Fans, ist derzeit aber meilenweit davon entfernt, auch sportlich eine Festung zu sein. Was die Löwen zu Hause abliefern, ist beunruhigend.
Fünfmal durfte 1860 München in der laufenden Saison schon zu Hause in Giesing ran. Viermal verließ die Mannschaft von Cheftrainer Argirios Giannikis das Spielfeld danach als Verlierer.
Drei Punkte in der Heimtabelle bedeuten den letzten Platz, keiner der 19 anderen Drittligisten ist vor heimischem Publikum aktuell schlechter als die Sechzger. Die bisherige Bilanz des TSV vor den eigenen Fans ist schlichtweg nicht ligatauglich.
Am kommenden Sonntag steht das Münchner Stadtduell bei der SpVgg Unterhaching an. Auf fremden Platz tun sich die Löwen bis dato deutlich leichter. Auswärts holte 1860 München nämlich bereits drei seiner vier Saisonsiege, rangiert in der ligaweiten Auswärtstabelle noch vor Ligaprimus SV Sandhausen auf Platz zwei.
Ismaik stellt Stadion-Neubau in Aussicht
Eine derartige Diskrepanz zwischen den Heim- und Auswärtsleistungen gibt es ansonsten kein zweites Mal im deutschen Profifußball. Vor allem Klubs, die mit einem Auge auch immer in die unteren Tabellenregionen zu schauen haben, bauen in erster Linie auf Punkte in der eigenen Spielstätte.
Die in München bisweilen hitzig geführte Diskussion zwischen Löwen-Investor Hasan Ismaik und der Fan-Szene über einen Stadion-Neubau wird durch die Erfolglosigkeit nur noch weiter befeuert.
"Es ist ein sehr altes Gebäude, das hohe Kosten verursacht und nicht mal zweitligatauglich ist", hatte sich Ismaik bereits öffentlich klar positioniert und direkt viel Gegenwind der 1860-Fans erhalten. Beim Thema Stadion scheiden sich rund um Giesing weiterhin die Geister.