20.10.2024 11:01 Uhr

"Wird laut werden": Köln-Stars droht Ärger vom Boss

Beim 1. FC Köln wirft das Debakel beim SV Darmstadt 98 Fragen auf. Große Ambitionen weichen Frust und Enttäuschung.

Das Debakel von Darmstadt spuckte auch noch am Sonntag in den Kölner Köpfen herum. "Diese Leistung hat sich angekündigt", schimpfte Geschäftsführer Christian Keller nach dem desaströsen 1:5 (1:2) im Absteiger-Duell bei den Lilien. Statt den sofortigen Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga ins Visier zu nehmen, versinkt der 1. FC Köln nach neun Spielen im Mittelmaß. Der rheinische Rivale Fortuna Düsseldorf ist an der Tabellenspitze schon acht Punkte enteilt.

"Das wird noch richtig laut werden", kündigte Keller Konsequenzen für die FC-Profis an. Gibt es diese auch für Trainer Gerhard Struber? Offenbar nicht. "Die Niederlage lag keinesfalls am Matchplan, sondern an der Umsetzung durch die Spieler. Wir haben die Darmstädter genau so erwartet", sagte Keller.

Doch die Systemfrage wird rund um das Geißbockheim immer lauter gestellt. Bei aller spielerischer Überlegenheit rennen die Kölner immer wieder kopflos ins Verderben. 18 Gegentore nach neun Spielen sind einfach zu viel, auch wenn der FC schon 21 Treffer erzielt hat. "Wir waren über die gesamte Spieldauer überfordert und nicht in der Lage, die Basics einzuhalten", klagte Struber nach dem "blutleeren" Auftritt seiner Mannschaft und flüchtete sich am "Sky"-Mikrofon in Galgenhumor: "Ich war davon beeindruckt, wie wenig wir investiert haben. So ein Gesicht will ich nicht nochmal sehen."

Dem Absteiger fehlte erneut die richtige Balance im Spiel. Ein ums andere Mal deckten die Darmstädter, die erst ihren zweiten Saisonsieg feierten, die Schwächen der Kölner auf. Die offensive Ausrichtung ließ die Kölner durch Fehler im Spielaufbau einmal mehr in schnelle Gegenangriffe rennen.

Köln-Fans pfeifen das Team aus

Dabei war der FC mit großen Ambitionen in das Spiel gegangen, doch die Aufbruchstimmung nach dem Sieg gegen den SSV Ulm vor der Länderspielpause ist nach nur einem Spiel bereits wieder dahin. Statt den Anschluss an die Aufstiegsplätze zu feiern, kassierte die Mannschaft Pfiffe der Anhänger.

Kapitän Timo Hübers, der die Pfiffe "absolut verständlich" fand, rechnete unmittelbar nach dem Gang zu den enttäuschten Fans knallhart ab. "Heute war es einfach richtig schlecht", schimpfte er im Anschluss an die dritte Saisonniederlage. Es sei ein "rabenschwarzer Tag" und "super nervig". Die Darmstädter hätten den Kölnern "komplett den Schneid abgekauft mit ihrer Körperlichkeit und ihrer Wucht".

Der FC muss nun schnell die Trendwende schaffen. Derzeit herrscht drei Wochen vor dem Karnevalsauftakt schon Katerstimmung.