Kovac räumt Müller-Fehler ein

Thomas Müller ist das Urgestein im Kader des FC Bayern. Der 35-Jährige kommt bereits auf 716 Pflichtspiele für den deutschen Rekordmeister und hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern sicher. Während der Amtszeit von Niko Kovac an der Säbener Straße erlebte Müller eine schwierige Phase in seiner Karriere. Der ehemalige Münchner Cheftrainer würde es aus heutiger Sicht anders machen.
"Müller spielt immer": Ein Grundsatz, den Louis van Gaal einst beim FC Bayern prägte und der über viele Jahre Bestand haben sollte. Unter Niko Kovac spielte der "Raumdeuter" jedoch nicht immer.
Der 53-Jährige, der beim FC Bayern zwischen Juli 2018 und November 2019 an der Seitenlinie stand, räumte nun ein, dass er rückblickend in der Personalie anders handeln würde.
"Erst einmal muss man folgendes dazu sagen: Als ich damals in München anfing, hatten wir die Situation, dass wir schon eine Mannschaft hatten, die umgebaut werden musste. Und das war ja auch eine Vorgabe, dass man schon den Generationswechsel vorantreibt", erklärte Kovac bei "Sky90".
Müller spielte unter dem Ex-Profi weniger als gewohnt, dachte sogar über einen Abschied vom FC Bayern nach. "Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen", hatte Kovac damals gesagt. Ein Satz, der anders gemeint gewesen sei, offenbarte der Ex-Bayern-Coach nun.
Kovac: Müller war kein Notnagel
"Ich wollte damit aussagen: Wenn es nicht laufen sollte, dann wird er mit Sicherheit kommen", erklärte Kovac. Müller sei "nicht der Notnagel" gewesen, beteuerte er.
"Ich habe mit Thomas auch darüber gesprochen und Thomas weiß ganz genau, wie die Situation war. Ich glaube aus heutiger Sicht hätte Thomas damals sehr viel mehr spielen müssen", führte Kovac aus.
Während der 53-Jährige im Herbst 2019 an der Säbener Straße seinen Hut nehmen musste, ist Müller nach wie vor nicht vom FC Bayern wegzudenken. Der Vertrag des Weltmeisters von 2014 läuft am Saisonende aus. Laut Kovac hat Müller noch mehr im Tank. Der gebürtige Berliner regte zudem an, dass der FC Bayern seine Identifikationsfigur nach dessen Karriereende im Verein halten sollte.