30.10.2024 16:40 Uhr

Scharfe Kritik an Schalke-Coach van Wonderen

Steht beim FC Schalke 04 schon in der Kritik: Kees van Wonderen
Steht beim FC Schalke 04 schon in der Kritik: Kees van Wonderen

Nach drei Niederlagen in den drei Spielen seiner kurzen Amtszeit wächst rund um den FC Schalke 04 die Kritik am neuen Trainer Kees van Wonderen.

Holger Gehrke, langjähriger Ex-Keeper, Co- und Torwart-Trainer bei den Königsblauen gefällt das ungewöhnliche Wechselspiel zwischen den Pfosten der Königsblauen nicht. Dort war in den ersten beiden Partien unter van Wonderens Regie zunächst Rob-Thorben Hoffmann zum Einsatz gekommen. Bei der 0:3-Pleite im DFB-Pokal am Dienstag beim FC Augsburg durfte dann aber absprachegemäß Konkurrent Justin Heekeren ran.

"Auf diese Schnapsidee musst Du als Trainer erstmal kommen, wenn Du eine ohnehin total verunsicherte Mannschaft übernimmst, die im Tabellenkeller steckt und zudem noch die Schießbude der Liga ist", polterte Gehrke gegenüber der "WAZ".

Van Wonderens Begründung, er müsse sowohl Hoffmann als auch Heekeren zunächst in einer Wettkampfsituation "bewerten", schmeckt dem 64-Jährigen ebenfalls nicht. Heekeren habe ja schließlich unter Ex-Coach Karel Geraerts sowie Interimsnachfolger Jakob Fimpel zu Saisonbeginn regelmäßig gespielt. "Diese Zeit muss ausreichen, um festzustellen, was er kann und was nicht", sagte Gehrke. "Außerdem gibt es ja auch noch einen Torwarttrainer, der beide jeden Tag im Training sieht. Auch auf seine Meinung hätte der neue Trainer zunächst setzen können."

Transfer-Entscheidung des FC Schalke 04 "grob fahrlässig"

Förderlich für die Leistungen der Schalker Schlussmänner ist die aktuelle Situation laut Gehrke nicht. "Beim Keeper spielt der Kopf die größte Rolle", betonte er.

Unverständnis herrscht beim früheren S04-Profi auch mit Blick auf den Umgang mit dem aussortierten Routinier Ralf Fährmann. "Ralle war einer der besten Keeper der Bundesliga und zwischenzeitlich sogar auf dem Sprung zur Nationalmannschaft. Dass er auf einmal für die 2. Bundesliga zu schlecht sein soll, ist für mich unbegreiflich. Dann wäre er wirklich der erste Torwart, den ich kenne, der im Alter viel schlechter geworden wäre", so Gehrke.

Die Entscheidung des FC Schalke 04, vor der Saison die ehemalige Nummer eins Marius Müller an den VfL Wolfsburg zu verkaufen, bezeichnete der 86-malige Bundesligaspieler zudem als "grob fahrlässig". Gehrkes Erklärung: "Mit Marius stand auf Schalke ein echter Typ der Kiste. Einer, der was ausstrahlt, der Schalke verstanden hat und der auch von den Fans getragen wurde."