05.11.2024 08:30 Uhr

Heftige Vorwürfe gegen Klub-Boss von Hertha BSC

Führt Hertha BSC interimsweise: Fabian Drescher
Führt Hertha BSC interimsweise: Fabian Drescher

Rund zwei Wochen vor der mit Spannung erwarteten Mitgliederversammlung von Hertha BSC sieht sich der kommissarische Vereinspräsident Fabien Drescher schweren Vorwürfen ausgesetzt.

"Fabian ist so weit weg von unternehmerischem Denken wie man nur sein kann. Er hat ein Jahr Zeit gehabt als Interimspräsident, zu zeigen, was er bewegen kann. Und es ist dramatisch, was dabei herausgekommen ist", sagte Uwe Dinnebier im Podcast "Hauptstadtderby" des "rbb".

Der Unternehmer tritt bei der Präsidentschaftswahl im Rahmen der Veranstaltung am 17. November gegen Drescher und drei andere Kandidaten an.

"Man kann nicht verstehen, warum in der neuen Bilanz ein Verlust von 33 Millionen Euro steht, wenn vorher nur um 20 Millionen Euro prognostiziert wurden", polterte Dinnebier. "Diese Nichtglaubwürdigkeit seit Jahren, immer wieder liegen sie bei Zahlen daneben. Es werden permanent Ausreden gefunden, für Dinge, die man entweder verkehrt beurteilt hat oder man hat Mitglieder belogen. Entweder bin ich glaubwürdig oder ich bin nicht geschäftsfähig."

Hertha BSC vor "Schicksalswahl"

Der 60-Jährige sieht auch finanzielle Kürzungen im Nachwuchsbereich von Hertha BSC kritisch. Dabei sei zwar "zum Teil ein guter Job gemacht worden", so Dinnebier. Aber: "Wer den Berliner Weg in Anspruch nimmt, darf die Akademie nicht so demontieren. Wenn ich die besten Trainer und Dinge herausnehme, die für Kinder sehr, sehr wichtig sind, wie Nachtbetreuung, gutes Essen, Busfahrten – das geht für mich nicht."

Das Rennen um die Klub-Führung bezeichnete er als "Schicksalswahl", die kommenden Jahre seien "die wichtigsten für Hertha BSC seit Jahrzehnten".

Dinnebier kündigte an, im Falle einer erfolgreichen Wahl mit allen anderen Kandidaten zu sprechen, "um zu gucken, was wir gemeinsam hinkriegen. Dazu habe ich in meinem Netzwerk viele Unternehmer hin bis zum Vorstandsvorsitzenden, die sich in einem Hertha-Wirtschaftsrat engagieren würden".

Er führe bereits "sehr zielführende Gespräche" mit potenziellen Geldgebern, so Dinnebier weiter.