09.11.2024 20:09 Uhr

Hamann stellt BVB-Coach Sahin in Frage

BVB-Coach Nuri Sahin wirkte angeschlagen nach der Pleite in Mainz
BVB-Coach Nuri Sahin wirkte angeschlagen nach der Pleite in Mainz

Bei Borussia Dortmund ist nach der 1:3-Niederlage in Mainz die Krise zurück. Mittendrin: BVB-Trainer Nuri Sahin, der laut TV-Experte Dietmar Hamann große Verantwortung für die Probleme der Schwarz-Gelben hat.

Es hätte die perfekte Woche werden können, doch auf den 2:1-Bundesliga-Sieg gegen Leipzig und den 1:0-Erfolg in der Champions League gegen Graz folgte bei Borussia Dortmund an diesem Wochenende eine 1:3-Pleite bei Mainz 05 und damit bereits die vierte Niederlage in der Fremde. Erst einen mickrigen Punkt hat der ambitionierte BVB auswärts gesammelt. Viel zu wenig für die Ansprüche der Westfalen. Kein Wunder, dass Trainer Nuri Sahin immer mehr in die Kritik kommt.

Auch "Sky"-Experte Dietmar Hamann betonte beim Pay-TV-Sender in seiner Spielanalyse den großen Anteil, den Sahin an der aktuellen Misere hat.

"Die Diskussion um den Trainer gibt es ja schon länger. Mal sehen, was sie jetzt machen. Wie sie sich entscheiden, weiß ich nicht", sagte Hamann über die BVB-Bosse, die derzeit genau überlegen dürften, ob es die richtige Entscheidung war, dem jungen Coach die Verantwortung für den Bundesliga-Giganten zu geben.

"Ich habe schon seit einigen Wochen kein gutes Gefühl. Das unterstreichen sie jedes Mal, wenn sie auswärts spielen", betonte Hamann und erinnerte daran, dass es vor den beiden Siegen in Liga und Königsklasse schon "vor zwei Wochen eine Trainerdiskussion" gab.

Die aktuellen Verletzungsprobleme - wie zuletzt gegen Leipzig und in Graz trat der BVB beim FSV nur mit einem Rumpfkader an - wollte Hamann derweil nicht bzw. nur eingeschränkt gelten lassen. "Ich weiß nicht, ob sie falsch oder zu viel oder zu wenig trainieren. Aber Sahin ist auch dafür verantwortlich", legte der Ex-Bundesligaspieler den Finger in die Wunde und fügte an: "Es kann nicht sein, dass du nur zwölf fitte Spieler hast."

Hamann wundert sich über viele Verletzte beim BVB

Sahin sei "verantwortlich für alles, was in und um der Mannschaft passiert", erinnerte der "Sky"-Mann. "Warum sind die Spieler denn verletzt? Natürlich hat er seine Fitness- und Co-Trainer, die ihm da etwas vorgeben. Aber: Dass du nach 14 oder 15 Spielen, Anfang November, 8,9 oder zehn Verletzte hast, kann nicht sein", sagte Hamann.

"Ich weiß nicht, was der Grund ist. Einer von 18 Mannschaften steht das Wasser bis zum Hals mit Verletzten. Wie viele Verletzten hat Bayern denn? Da kann [beim BVB] irgendwas nicht stimmen", monierte der frühere Münchner.

Die Rote Karte gegen Emre Can nach rund 30 Minuten könne jedenfalls auch keine Ausrede sein. 

"Das ist mir zu dünn. Auch für die Mannschaft mit einem Mann mehr ist es nicht immer einfach. Das haben wir auch schon oft gesehen, dass es dann ausgeglichene Spiele gibt. Und wir sprechen hier von einem Champions-League-Finalisten, der gegen einen Gegner spielt, dem letzten Saison das Wasser bis ganz kurz vor Schluss bis zum Hals stand", erinnerte Hamann. "Da muss ich erwarten können, dass diese Mannschaft das Spiel auch zu zehnt ausgeglichen gestalten kann. Aufbäumen sieht anders aus."