Nicht Schalke, nicht Union: Ruhnert erklärt neuen Schritt

Union Berlin muss sich zeitnah einen neuen Chefscout suchen. Denn wie der Fußball-Bundesligist am Dienstag bekanntgab, wird Oliver Ruhnert am kommenden Bundestagswahlkampf teilnehmen. Einen Tag später äußerte sich Ruhnert, der zuletzt auch beim FC Schalke 04 ein Thema als neuer Sportvorstand war, nun selbst zu dem Schritt.
"Oliver Ruhnert lässt Aufgaben bei Union Berlin ruhen": Mit dieser Meldung bestätigte der Tabellensechste der Fußball-Bundesliga am Dienstagnachmittag die Spekulationen um einen Wechsel des früheren Geschäftsführers und heutigen Chefscouts ins politische Milieu. Wie Union schrieb, habe man sich mit Ruhnert darauf verständigt, dass er ab Januar 2025 aussteigen wird.
"Oliver Ruhnert hat das Präsidium des Klubs darüber informiert, dass er bei der kommenden Bundestagswahl als Spitzenkandidat auf der Berliner Landesliste seiner Partei kandidiert", teilte der Hauptstadtklub weiter mit, ohne die Partei namentlich zu nennen, bei der es sich um das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) handelt.
"Ab Januar wird er sich vollumfänglich den Wahlkampfaktivitäten für die voraussichtlich am 23. Februar 2025 stattfindende Bundestagswahl widmen", so der Bundesligist abschließend in seinem recht kurzen Statement.
Union Berlin und Bundestag? Geht nicht! "Ein Verein soll überparteilich sein"
Ruhnert selbst erklärte dann am Mittwoch gegenüber der "WAZ", wieso er ausgerechnet jetzt in die Politik gehen möchte.
"Es gab schwierige Entscheidungen für mich zu treffen, das betrifft insbesondere mein Verhältnis zum 1. FC Union, aber auch andere Möglichkeiten im Profifußball", betonte er und spielte damit möglicherweise auf die Gelegenheit an, zum FC Schalke 04 zurückzukehren, wo er in der Vergangenheit bereits als Scout und Direktor der Knappenschmiede tätig und laut "WAZ" Thema für den vakanten Posten als Sportvorstand war.
"Ich habe mir aber gesagt, wenn ich den Wechsel in die Bundespolitik jetzt nicht mache, dann brauche ich ihn gar nicht mehr zu machen, weil ich in vier Jahren zu alt bin", so der 53-Jährige weiter.
Ab dem 31. Dezember ist Ruhnerts Arbeitsverhältnis bei Union Berlin ruhig gestellt. Denn: "Ein Verein soll überparteilich sein, deswegen finde ich es richtig, ab dem 1. Januar den Fokus auf die Bundestagswahl zu setzen. Nach dem 23. Februar schauen wir dann, was passiert", blickte der Chefscout der Köpenicker in die Zukunft. In welchem Wahlkreis er in Berlin kandidiere, sei aber noch offen.
Ruhnert war in der Vergangenheit als Lokalpolitiker für die SPD tätig, wechselte schließlich 2007 zu Die Linke, bevor er sich nun dem BSW anschloss.