Ex-HSV-Boss mit steiler Versager-Theorie
Seit 2018 spielt der Hamburger SV nun schon in der 2. Fußball-Bundesliga, schafft den Sprung zurück in die Erstklassigkeit bis dato einfach nicht. Aus dem ehemaligen Bundesliga- droht ein Zweitliga-Dino zu werden. Nun hat sich der ehemalige Vorstandsboss des HSV, Heribert Bruchhagen, über die möglichen Gründe geäußert, warum es in der Hansestadt einfach nicht gelingen will mit dem Aufstieg.
An der Elbe herrschte zuletzt wieder einmal Krisenstimmung. Am 13. Spieltag spielte der HSV zu Hause nur 2:2 gegen den FC Schalke, fiel damit auf den achten Tabellenplatz zurück.
Cheftrainer Steffen Baumgart musste gehen, für ihn übernahm erneut Merlin Polzin interimsweise und führte die Rothosen durch den 3:1-Sieg beim Karlsruher SC immerhin zurück auf den zweiten Tabellenplatz.
Seit 2018 hat der Hamburger SV bereits sechs bisweilen hoch angesehene Cheftrainer verschlissen, vor Steffen Baumgart versuchten schon Christian Titz, Hannes Wolf, Dieter Hecking, Daniel Thioune und Tim Walter ihr Glück.
Dass es an der Qualität der Fußballlehrer liegt, dass die Hanseaten in den letzten sechs Jahren nie über Relegationsplatz drei in der zweiten Liga hinaus gekommen waren, daran glaubt rund um den Volkspark eigentlich niemand.
Bruchhagen erklärt das Phänomen HSV
Ex-Klubchef Heribert Bruchhagen stellte seine eigene Theorie auf, warum der Hamburger SV im Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga in schöner Regelmäßigkeit versagt.
"Die Kausalität beginnt damit, dass die Spieler die Erwartungshaltung nicht erfüllen. Das hängt damit zusammen, dass Hamburg eine sehr schöne Stadt ist und ihnen sehr viel bietet, mit der Unterschrift eines gut dotierten Vertrages beim HSV setzt bei den Profis dann zusätzlich eine gewisse Selbstzufriedenheit ein", wurde Bruchhagen in der "Sport Bild" zitiert.
Der Vorwurf an die derzeitigen und ehemaligen HSV-Profis ging noch weiter: "Dann prallt die Selbstzufriedenheit auf die große Erwartungshaltung, die es in Hamburg gibt. Das führt dazu, dass die Spieler ihr Leistungsvermögen nicht abrufen. Das wiederum setzt die handelnden Personen in der Kausalkette unter Druck, weil oft die Meinungsbildner aus dem Aufsichtsrat sich einmischen. Mit dem Ergebnis, dass am Ende regelmäßig die Trainer gewechselt werden", versuchte der 76-Jährige, das Phänomen HSV zu erklären.
Bruchhagen selbst war zuletzt von Dezember 2016 bis März 2018 als Vorstandsvorsitzender bei dem Traditionsverein tätig.