Kimmich widerspricht Eberl nach Pokal-Pleite
Am Tag nach der Pleite des FC Bayern im DFB-Pokal gegen Bayer Leverkusen (0:1) wird eifrig über die Gründe spekuliert. Führungsspieler Joshua Kimmich war im Nachgang allerdings einer anderen Meinung als sein Vorgesetzter Max Eberl.
Bayern-Star Joshua Kimmich widerspricht Max Eberl bei der Bewertung der Pokal-Pleite gegen Bayer Leverkusen. Nach Meinung des 28-Jährigen war die frühe Rote Karte gegen Manuel Neuer (17.) nämlich überhaupt kein Faktor.
"Es war überhaupt kein Knackpunkt, auch überhaupt nicht die Ausrede", stellte Kimmich im Nachgang in der Mixed Zone klar: "Ich glaube, wenn einer von außen drauf guckt und das Spiel nicht gesehen hat, könnte man vielleicht denken, dass die Rote Karte ein Knackpunkt war. Ich glaube nicht, dass wir mit elf Mann hätten viel besser und dominanter sein können."
Sportvorstand Max Eberl hatte den frühen Platzverweis noch als Hauptgrund für die Niederlage betrachtet. "Wir sind einen Mann weniger. Ich hoffe, das ist auch für alle so angekommen", so der Kaderplaner des FC Bayern.
Kimmich hob derweil zudem hervor, dass er im Vergleich zu den Spielen gegen PSG (1:0) und BVB (1:1) durchaus eine Leistungssteigerung erkennen konnte.
Schlechte Top-Spiel-Bilanz: Kimmich spricht Klartext
"Ich bin ganz ehrlich: Vor dem Spiel dachte ich so ein bisschen, gerade wenn ich die zweite Halbzeit gegen Paris sehe, die erste Halbzeit in Dortmund, dass wir vielleicht gerade an einem Punkt sind, wo wir so einen Tick nachlassen, wo wir nicht mehr das zu 100 Prozent machen, was wir am Anfang der Saison gemacht haben", so der Nationalspieler, der nun, gemessen am Gegner, eine der "besten Leistungen" der Bayern sah.
Dennoch bleibt es dabei, dass der FC Bayern in dieser Saison Schwächen gegen die absoluten Top-Gegner zeigt - auch hier war Kimmich anderer Meinung als Eberl.
Es sei "absolut richtig", dass der Rekordmeister bislang eine schlechte Top-Spiel-Bilanz aufweise: "Was waren bisher die großen Spiele? Zweimal Leverkusen, da konnten wir keins gewinnen und wir hatten eigentlich Losglück, dass wir Leverkusen zu Hause bekommen. Am Ende des Tages kommen wir da nicht weiter. Wir haben Dortmund nicht gewonnen, Frankfurt nicht gewonnen, Barcelona nicht gewonnen. Wenn man rein die Ergebnisse sieht, dann ist es natürlich ernüchternd."
Max Eberl hatte, angesprochen auf die mäßige Ausbeute gegen die großen Mannschaften, dünnhäutig auf die lange Unterzahl gegen Leverkusen verwiesen. "Ich weiß, dass Sie sehr kritisch sind. Ich weiß, dass Sie alles infrage stellen. Das ist mir relativ scheißegal", wetterte er.