FC Bayern und BVB gespannt auf Klub-WM-Auslosung
Ein mögliches Wiedersehen mit Lionel Messi, die Chance auf die Champions-League-Revanche gegen Real Madrid und die Aussicht auf ein Kräftemessen mit den Fußball-Giganten Südamerikas: Die neue Klub-WM nimmt für Bayern München und Borussia Dortmund am Donnerstag konkrete Formen an.
Bei der Auslosung in Miami werden die acht Vierergruppen ermittelt - und die beiden Bundesligisten können im kommenden Sommer (15. Juni bis 13. Juli) in den USA auf spannende Duelle hoffen.
Der FC Bayern ist in Topf 1 gesetzt und geht anderen europäischen Schwergewichten wie Manchester City aus dem Weg, der BVB ist in Topf 2 unter anderem potenzieller Gegner von Real Madrid - es winkt die Neuauflage des diesjährigen Champions-League-Finals.
FIFA Klub-WM: Das große Geld winkt
Der achtmalige Weltfußballer Messi könnte mit Inter Miami in Topf 4 beiden deutschen Klubs zugelost werden, aus Südamerika sind unter anderem Copa-Sieger Botafogo, River Plate oder die Boca Juniors qualifiziert. Insgesamt kämpfen 32 Teams im erstmals in dieser Form ausgetragenen Wettbewerb um den Titel.
Und um das ganz große Geld. Die Aufblähung der vormals eher belächelten Klub-WM ist für die teilnehmenden Vereine und die FIFA ein lukratives Geschäft. Laut der spanischen Sportzeitung "Mundo Deportivo" erhält jede teilnehmende Mannschaft eine garantierte Summe von 50 Millionen Euro.
Der Turniersieger kann dem Bericht zufolge sogar bis zu 100 Millionen Euro einnehmen.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke glaubt an die Zukunft des neuen Formats. "Die Klub-WM wird garantiert durch die Decke gehen, davon bin ich überzeugt", sagte Watzke und orakelte, dass das Turnier als einer von vier Wettbewerben neben der Champions League sowie EM und WM fortan "alles überstrahlen" werde.
Auch Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen ist "überzeugt davon, dass die Klub-WM ein Turnier werden kann, welches die Fans auf der ganzen Welt begeistert", wie er der Abendzeitung sagte: "Dadurch, dass es künftig nur alle vier Jahre stattfindet und nicht wie bisher jedes Jahr, wird der Titel aufgewertet."
Spielergewerkschaft warnt vor hoher Belastung
Begeisterung bei den Bossen, Bedenken bei den Spielern: Die abermals erhöhte Belastung ist einer der großen Kritikpunkte. Der ohnehin schon volle Terminkalender wird weiter aufgebläht, die Erholungszeiten sinken abermals.
Die Spielergewerkschaft FIFPRO warnt vor Verletzungen, psychischen Problemen, schlechteren Leistungen und Risiken für die Karriere der Spieler.
Unzufrieden ist unter anderem Toni Kroos, der im Sommer seine Karriere beendet hatte. Man müsse irgendwann "mal aufwachen und ein bisschen an die Spieler und ein ganz kleines bisschen weniger ans Geld denken", schimpfte er.
Auch Uli Hoeneß ist kein Freund der Veranstaltung. "Es geht nicht mehr lange gut mit unserem Sport", sagte Hoeneß über die Belastung. Die Klub-WM sei eine Veranstaltung, "an der wir teilnehmen müssen, weil wir es uns als Bayern München nicht anders erlauben können".
Wo das Spektakel zu sehen sein wird, ist unklar. Weder ein Fernsehsender noch ein Streaming-Dienst hat sich bislang die Rechte am neuen Premium-Produkt der FIFA gesichert.
Ein ZDF-Sprecher teilte auf Anfrage von "web.de" mit: "Eine Live-Übertragung von Spielen der Klub-WM ist derzeit nicht geplant." Andere Anbieter hielten sich bedeckt.