Vermutung zur Absage: HSV setzt nicht auf Labbadia

Seit fast zwei Wochen befindet sich der Hamburger SV nach der Entlassung von Steffen Baumgart auf Trainersuche. Ein Kandidat soll dabei auch Bruno Labbadia gewesen sein, zwischenzeitlich galt der 58-Jährige, der den HSV bereits zweimal trainierte, sogar als Top-Favorit. Doch mittlerweile ist Labbadia etwas überraschend wohl komplett aus dem Rennen. Ein Fachblatt hat auch eine Vermutung, warum das so ist.
Wenn der Hamburger SV am Sonntagmittag (13:30 Uhr) im Volksparkstadion gegen den SV Darmstadt 98 ran muss, dann sitzt erneut Merlin Polzin auf der Bank. Das ist bereits seit einigen Tagen bekannt. Der Interimscoach, zuvor viele Jahre unter Tim Walter, Daniel Thioune und zuletzt Steffen Baumgart als Co-Trainer aktiv, soll am besten "seinen" zweiten Sieg in Folge holen.
Dann, so wird derzeit spekuliert, könnten Polzins Chancen weiter wachsen, am Ende gar zum Cheftrainer aufzusteigen. Dabei galt bis vor Kurzem noch Bruno Labbadia als Favorit. Dieser kennt den HSV bestens, trainierte die Rothosen bereits zwischen Sommer 2009 und Frühling 2010 sowie zwischen Frühjahr 2015 und Herbst 2016.
Doch nachdem "Bild" kürzlich schon schrieb, dass Labbadia "maximal noch Außenseiter" sei, vermeldet nun der "kicker", dass Labbadia komplett aus dem Rennen ist.
Der Grund: Durch die "Verlängerung" von Polzin - also die Tatsache, dass dieser ein weiteres Spiel als Interimstrainer bekommt - ist Labbadia kein Thema mehr. Noch bis Ende letzter Woche galt der 58-Jährige dem Fachblatt nach als Top-Kandidat. HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz "hätte zugreifen können", heißt es.
Polzin wäre neues Trainer-Modell für den HSV
Doch offenbar gab es Zweifel in den Gremien des Nordklubs, die einem neuerlichen Engagement von Labbadia im Weg gestanden haben könnten, vermutet der "kicker".
Diese Schlüsse zieht das Magazin unter anderem aus Kuntz' Aussage zu dessen Ratgebern. "Ich bin jetzt ein halbes Jahr hier und kann auch noch sehr viel von vielen Leuten entgegennehmen, die Hamburg sehr viel länger kennen, damit wir bei der nächsten Trainerentscheidung gut gewappnet sind und das Ziel Aufstieg endlich hinbekommen", hatte Kuntz zuletzt nämlich erklärt.
Für den gebürtigen Hamburger Polzin würde - neben seiner engen Verbundenheit zum Klub (er war früher Dauergast in der Nordkurve und auch Auswärtsfahrer) - sprechen, dass es der HSV mit diesem Trainertypen noch nicht versucht hat, einem Coach, der schon die HSV-Jugend trainiert hat und nun über den Job als Assistent ins Cheftrainer-Amt hochrückt.