Reus exklusiv über Hummels, Titelhunger und den BVB

Nach zwölf Profi-Jahren im Trikot von Borussia Dortmund zog es Marco Reus im Sommer 2024 in die USA, wo er mit LA Galaxy am Samstag um den Titel in der MLS spielt. Im Vorfeld hat sich der 35-Jährige nun in einem exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de unter anderem zum anstehenden Finale, dem BVB und seinem langjährigen Mitspieler Mats Hummels geäußert.
Wenn sich LA Galaxy und Red Bull New York am Samstag (07.12., 22:00 Uhr) um den Meistertitel der MLS duellieren, hofft Marco Reus darauf, seinen Farben auf dem Rasen helfen zu können. Das betonte der Offensivstar im Interview mit RTL/ntv und sport.de.
"Beim letzten Spiel [dem 1:0-Sieg im Halbfinale gegen Seattle Sounders, Anm.d.Red.] bin ich ja nach der ersten Halbzeit raus und habe mich leider ein bisschen an den Adduktoren verletzt", bezieht Reus zu seinem derzeitigen Gesundheitszustand Stellung. Er sei positiv gestimmt, sein Mitwirken im Endspiel werde jedoch "ein bisschen ein Wettlauf gegen die Zeit".
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Heiß auf die Titelchance ist der deutsche Ex-Nationalspieler aber auf jeden Fall. "Auf Klubebene ist es das Spiel des Jahres, ganz klar", so Reus. Da LA erstmals seit zehn Jahren um den Titel spiele, sei die Partie natürlich "etwas sehr, sehr Besonderes".
Das merke man auch an der Stimmung in der Stadt, auch wenn diese im Vergleich zu Europa oder explizit Dortmund natürlich eine andere sei. "Hier sind etwa 30.000 Fans im Stadion, in Dortmund sind es halt 50.000 mehr und man hat die Gelbe Wand", so Reus, der aber auch die Bedeutung der Anhänger für den Erfolg von LA hervorhebt. "Auch im Finale werden wir sie natürlich auch brauchen."
Sollte der Coup gelingen, wäre das auch für Reus eine Befreiung, der trotz einiger Chancen mit dem BVB nie die Meisterschaft gewinnen konnte.
"Einen Titel zu holen im Ausland nach drei, vier Monaten, die ich jetzt hier bin, ist auf jeden Fall was sehr, sehr Großes. Das merkt man hier auch, speziell im Verein, wie jeder es will, wir als Spieler natürlich auch. Und von daher hoffen wir, dass wir es am Samstag gewuppt kriegen und das Spiel gewinnen."
"Ich bin ja nicht hierhin gekommen, um so ein bisschen die Karriere ausklingen zu lassen, sondern wir haben einfach als Team dieses Jahr was Großes vorgehabt und ich persönlich dann natürlich auch", führt Reus aus und ergänzt: "Dementsprechend wäre es auf jeden Fall ein wunderschönes Gefühl, sich nach so kurzer Zeit direkt hier Champion nennen zu können."
Der Gewinn der Meisterschaft liegt für einen langjährigen Weggefährten von Reus in dieser Saison hingegen schon jetzt in weiter Ferne. Mats Hummels, der den BVB in Richtung AS Rom verlassen hat, erlebte wahrlich keinen Start nach Maß. Reus glaubt dennoch, dass Hummels das Ruder herumreißen wird.
"Ich verfolge natürlich den BVB weiterhin"
"Wir haben ab und zu mal gesprochen und er hatte jetzt keinen leichten Start. Er ist ja auch einer, der ein bisschen braucht, bis er in die Gänge kommt. Er war lange raus, hatte lange kein Mannschaftstraining und halt auch ein gewisses Alter erreicht. Dann dauert das eben alles ein bisschen länger", plaudert Reus über den Start des Innenverteidigers in Rom, der lange komplett außen vor war und erst zuletzt nach einem Trainerwechsel seine Chance bekam. "Aber ich glaube, er ist erfahren genug und ich glaube, dass er seinen Weg in Italien auch gehen wird. Da mache ich mir keine Sorgen."
Ob er sich Sorgen um den derzeit sportlich nicht immer gefestigten BVB macht, enthüllte Reus nicht. Wohl aber, dass er weiterhin versucht, die Entwicklungen bei seinem Haus-und-Hof-Klub zu verfolgen.
"Ich verfolge natürlich den BVB weiterhin und habe auch noch mit vielen Leuten dort Kontakt und versuche dann von hier die Daumen zu drücken. So viel wie ich gucken kann, schaue ich auch, je nachdem, wann die Spiele sind", so Reus, der zu bedenken gibt, dass es zur besten Bundesliga-Zeit am Samstag um 15:30 Uhr in LA noch sehr, sehr früh ist.