Matthäus sieht Brandt beim BVB in der Pflicht

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus nimmt nach dem ersten Auswärtssieg von Borussia Dortmund in der Bundesliga-Saison 2024/25 Julian Brandt in die Pflicht. Der BVB-Vizekapitän müsse sich ein Beispiel an seinen DFB-Kollegen Jamal Musiala vom FC Bayern und Florian Wirtz von Bayer Leverkusen nehmen.
"Brandt muss für den BVB das sein, was Wirtz in Leverkusen oder Musiala für den FC Bayern sind", fordert Lothar Matthäus in seiner Kolumne für "Sky" nach dem 3:1-Sieg von Borussia Dortmund beim VfL Wolfsburg. Der BVB-Star hatte gerade im ersten Durchgang eine Top-Leistung gezeigt und mit der Vorlage zum 2:0 und dem Treffer zum 3:0 maßgeblichen Anteil daran, dass die Weichen früh auf Sieg gestellt wurden.
Matthäus gefiel zudem, dass der 29-Jährige "verbal vorangeht" und nach dem so richtungsweisenden Spiel mehr Konstanz von sich und seiner Mannschaft gefordert hatte. "Aber diese Entwicklung erwarte ich auch von ihm persönlich", so der 63-Jährige, der moniert: "Zu oft ist er auch wie andere Spieler zu inkonstant." Im Gegensatz zu Jamal Musiala und Florian Wirtz, die auch in 2024/25 zu den absoluten Leistungsträgern ihrer Mannschaften zählen.
Beim BVB müsse Brandt daher "einer derjenigen sein, der andere mitzieht und vorangeht". Da der gebürtige Bremer nun schon seit fünfeinhalb Jahren für Schwarz-Gelb spielt und ohnehin mit großem "Talent" gesegnet ist, müsse er Leistungen wie gegen Wolfsburg "in vier von fünf Spielen und nicht in jedem fünften Spiel" abrufen, so Matthäus.
Matthäus: BVB muss mit Sahin weiter machen
Zwar könne man im Ruhrgebiet mit dem ersten Halbjahr "natürlich nicht zufrieden sein", grundsätzlich lobte der TV-Experte die Borussia aber für ihre Geduld mit dem neuen Cheftrainer Nuri Sahin.
"Der Klub hatte sich vor der Saison bewusst für einen jungen Trainer Nuri Sahin entschieden. Aber selbst wenn Dortmund in Wolfsburg verloren hätte und als Elfter in die Winterpause gegangen wäre, hätte die Borussia an Sahin festhalten müssen. Es wurde sich gemeinsam für diesen Weg entschieden und dann muss man diese Entscheidung auch durchziehen", hob Matthäus hervor.
Der BVB rangiert nach 15 Spieltagen auf dem sechsten Platz, schied zudem gegen Wolfsburg in der 2. Pokalrunde aus. In der Champions League kann Dortmund nach der Jahreswende in den zwei verbleibenden Spielen allerdings noch die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale klar machen.