Das steckt wirklich hinter Bayerns Kimmich-Ultimatum

Im Vertragspoker mit Joshua Kimmich soll der FC Bayern inzwischen auf eine schnelle Entscheidung drängen. Aber: Ein "hartes" Ultimatum wird der deutsche Rekordmeister dem DFB-Kapitän offenbar nicht stellen.
Zwar hätten die Verantwortlichen Joshua Kimmich laut "Sport Bild" mit der Bitte in den Urlaub geschickt, sich bis zum Rückrundenauftakt bei Borussia Mönchengladbach am 11. Januar abschließende Gedanken zu seiner beruflichen Zukunft und der möglichen Verlängerung seines auslaufenden Vertrags zu machen.
Aus dem Bericht, der sich mit jüngsten "Sky"-Informationen deckt, geht jedoch hervor, dass eine finale Entscheidung von Kimmich bis zum Gladbach-Spiele eher unwahrscheinlich ist. Der 29-Jährige wolle sich bei seinen Überlegungen nicht unter Druck setzen lassen, heißt es.
Einen zweiten Fall Michael Ballack soll es bei Kimmich demnach aber nicht geben, sollte er sich mehr Bedenkzeit erbitten: Bei Ballack hatte der FC Bayern Ende 2005 ein bereits unterbreitetes Angebot medienwirksam zurückgezogen, da er mehrfache Fristen für eine Zusage verstreichen ließ.
Der heute 48-Jährige verließ München im darauf folgenden Sommer in Richtung FC Chelsea. Kimmich soll nun also mehr zeitliche Freiheit bei seiner Zukunftsentscheidung genießen.
FC Bayern: Joshua Kimmich sitzt am längeren Hebel
Die Krux aus Sicht des FC Bayern: Der frühere Stuttgarter und Leipziger ist inzwischen in einer hervorragenden Verhandlungsposition.
Unter Trainer Vincent Kompany ist er wieder in der Mittelfeldzentrale gesetzt und zeigt seit Wochen starke Leistungen. Zahlreiche internationale Top-Klubs haben Kimmich für den Sommer auf dem Zettel, kein Wunder, da er ja nach jetzigem Stand ablösefrei wäre.
Und: Weil inzwischen das letzte halbe Vertragsjahr beim FC Bayern angebrochen ist, dürfte Kimmich nun bei jedem Verein bereits einen Vertrag ab der kommenden Saison unterschreiben.
Eine zwischenzeitlich diskutierte Gehaltsreduzierung im Falle eines Verbleibs beim FC Bayern soll inzwischen vor diesem Hintergrund vom Tisch sein. Sollte sich Kimmich zu seinem aktuellen Arbeitgeber bekennen, dürfte er also weiter zu den Top-Verdienern im Kader zählen.