Watze reagiert auf Kritik am BVB

Im Sommer wurde der Vertrag von Mats Hummels bei Borussia Dortmund nicht verlängert - eine Entscheidung, die auch Kritik hervorrief. Hat der BVB ein Hummels-Problem? Hans-Joachim Watzke hat auf diese Frage eine eindeutige Antwort parat - und äußert sich auch grundsätzlich zur Transfer-Politik seines Vereins.
"In der Gesamtbetrachtung: nein", sagte der 65-Jährige in einem Interview mit "Sport Bild". "Unsere Innenverteidigung gehört mit zu den stärksten in Deutschland. Nico Schlotterbeck hat sich zum Beispiel noch mal extrem entwickelt."
"Und ehrlicherweise kannst du dich nur entwickeln, wenn auch eine Vakanz entsteht", ergänzte Watzke. "Jeder weiß, wie ich persönlich zu Mats stehe. Aber nichtsdestotrotz: Irgendwann ist eine Sache auch mal zu Ende, und das war der richtige Moment. Mit Nico, Waldemar Anton, Emre Can und Niklas Süle glaube ich, dass wir auf dieser Position nicht wirklich ein Problem haben."
Mats Hummels heuerte nach längerer Vereinssuche bei der AS Rom in der italienischen Serie A an. Dort hatte der 36-Jährige in einem chaotischen Umfeld einen schwierigen Start, gehört aber inzwischen zum Stammpersonal - und soll seinen Einjahresvertrag sogar verlängern.
Watzke über Transfer-Bilanz des BVB: "Ich halte nichts davon, dass ..."
Auch beim BVB hat der eine oder andere Neuzugang der Post-Hummels-Ära noch nicht gezündet. Watzke warnt aber vor einer vorschnellen Kritik an den Maßnahmen von Sportdirektor Sebastian Kehl und Co.
"Ich halte nichts davon, dass man im Sommer schon die Transferpolitik bewertet. Nach einem Jahr kann man frühestens eine seriöse Bewertung machen", betonte der Dortmunder Geschäftsführer. "Manche Spieler müssen sich erst an das Umfeld von Borussia Dortmund gewöhnen. An dieses unglaubliche Stadion, das dich mitreißen kann, wenn es läuft. Das dich aber auch erdrücken kann, wenn es nicht läuft."
Watzke erinnerte in diesem Zusammenhang an Felix Nmecha, den der BVB 2023 für satte 30 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg losgeeist hatte. "Der hat über ein Jahr gebraucht, um zu einem Topspieler zu reifen. Da gab es auch schon Leute, die im Sommer den Stab brechen wollten. Genauso muss man das jetzt den Neuen zubilligen."