Basler ledert gegen Sahin: "Hat alles verkehrt gemacht"

Borussia Dortmund droht den Anschluss an die europäischen Ränge zu verlieren. Zum Auftakt ins neue Bundesliga-Jahr rutschte der BVB ab, hängt den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Ein Umstand, den laut dem TV-Experten Mario Basler vor allem einer zu verantworten hat: Trainer Nuri Sahin.
Je nach Ausgang der Sonntagsspiele der Fußball-Bundesliga könnte Borussia Dortmund bis auf Tabellenplatz neun abrutschen. Der als Titelanwärter in die Saison gestartete BVB tut sich in 2024/25 bislang enorm schwer. Das liegt laut dem ehemaligen Fußballprofi Mario Basler zu großen Teilen an Entscheidungen von Trainer Nuri Sahin, wie Basler im Talkformat "Doppelpass" erklärte.
"Mir fehlt der Kopf für Borussia Dortmund. Du hast keine Leitfigur. Auf dem Platz gibt es sowas nicht. Für was steht denn Borussia Dortmund?", fragte er bei "Sport1" in die Runde und fügte an: "Du hast ein weltklasse Stadion, du hast weltklasse Zuschauer, du hast eine Stimmung in dem Kessel drin, und dann hast du Fußballer da rumrennen, unter denen es keinen ausdrucksstarken Spieler gibt ..."
Als aus der Runde auf Spieler wie Pascal Groß oder Marcel Sabitzer hingewiesen wurde, die sich mehr zeigen müssten, schaltete sich Basler deutlich dazwischen: "Da hat doch der Trainer dafür gesorgt, dass die demontiert wurden."
BVB: Basler ärgert sich über Sahin-Entscheidungen
Basler führte aus: "Nuri Sahin lässt Sabitzer, der im letzten Jahr eine überragende Saison gespielt hat, in den ersten beiden Spielen gar nicht ran. Sahin hat Dinge gemacht am Anfang der Saison, wo er einfach mal ein Zeichen setzen wollte, was für ein starker Trainer er ist." Das habe aber ganz und gar nicht funktioniert.
Baslers Fazit: "Er hat alles verkehrt gemacht, Sahin hat von Anfang an alles verkehrt gemacht bei Borussia Dortmund." Viele hätten laut dem damaligen Bayern-Profi schon vergessen, dass der BVB noch vor gut einem halben Jahr im Finale der Champions League stand.
"Du kannst doch dann nicht drei, vier Spieler auf einmal demontieren, die vorher stark gespielt haben. Sahin war doch vorher schon als Co-Trainer im Verein und hat gesehen, wie stark Sabitzer war. Und jetzt lässt er ihn auf einmal nicht spielen. Das sind hausgemachte Probleme, die hat Sahin zu verantworten. Und so auch am Freitag im Spiel: Das erste Tor hat Sahin zu verantworten", legte Basler den Finger in die Wunde.
Ex-Bundesliga-Stürmer Jan-Age Fjörtoft fügte an: "Das Problem ist beim BVB: Wenn einer nicht gut spielt, fangen das die anderen oft nicht auf, dann spielen gleich fünf oder mehr schlecht. Die gehen gemeinsam runter."
Auch Nils Petersen stimmte Basler mit Blick auf die Match-Idee beim 2:3 gegen Bayer Leverkusen zu, wo sich die Schwarz-Gelben frühe Tore fingen.
Petersen warnt BVB vor "Katastrophe"
"Der Ansatz war falsch, zu Beginn hinten rumzuspielen und zu kombinieren. Und vorne versucht man mit Druck draufzugehen, es gelingt nicht, und dann stehen plötzlich zwei Startelfdebütanten hinten vier gegen vier gegen eine top eingespielte Werkself. Da sage ich dann auch: Der Ansatz ist falsch", so der ehemalige Angreifer.
Das Verpassen der Champions League wäre für den BVB laut Petersen jedenfalls "eine Katastrophe". Denn: "Eigentlich will man ja die Nummer zwei in Deutschland sein."
Die Dortmunder befinden sich laut dem früheren Freiburger in einer "ganz gefährliche Situation. Man hat jetzt 25 Punkte aus 16 Spielen, das ist eine Katastrophen-Bilanz. Ich glaube aber auch, dass die aktuelle Kader-Qualität an gesunden Spielern auch gar nicht mehr hergibt. Wenn ich die Elf gegen Leverkusen sehe, war mir klar, dass sie da verlieren", wurde Petersen deutlich.