"Sehr schade": Keine Tönnies-Kohle für den FC Schalke 04

Ab Mittwoch geht beim FC Schalke 04 die mit Spannung erwartete Fördergenossenschaft an den Start. Ab 11:04 startet "das wichtigste Projekt seit dem Bau der Veltins-Arena", das die Knappen finanziell entlasten soll. Kurz vor dem Zeichnungsstart verkündete S04-CEO Matthias Tillmann, dass der langjährige Aufsichtsrats-Vorsitzende Clemens Tönnies doch nicht mitmacht.
Noch während des Trainingslagers hatte der Schalke-Boss gegenüber der "Bild" betont, dass sich der Unternehmer an dem Aktion beteiligen wolle. "Ich habe als Reaktion auf das Interview zwei Briefe von Clemens Tönnies erhalten, wo er das korrigiert und richtig gestellt hat, dass er sich finanziell nicht beteiligen möchte", korrigierte sich der 41-Jährige gegenüber der "WAZ".
Der FC Schalke 04 erhofft sich von der "Auf Schalke eG", wie die Fördergenossenschaft offiziell heißt, einen "Befreiungsschlag" im Kampf gegen die Schulden, Tilgungsraten und Zinsen. Nicht nur Mitglieder können Anteile erwerben, auch interessierten Unternehmen soll diese Möglichkeit gegeben werden.
FC Schalke 04: Tönnies-Desinteresse ist "sehr schade"
Mit seiner Firma "Böklunder" ist Tönnies auch nach seinem Aus im Aufsichtsrat weiterhin eng mit seinem Herzensklub verbunden. Zudem besitzt der 68-Jährige eine Loge in der Arena, von der er zudem noch Kommanditist ist. Dass sich der ostwestfälische Unternehmer nicht beteiligen wolle, sei "sehr schade, weil die Fördergenossenschaft einen will und alle zusammen schauen, dass es dem FC Schalke 04 in der Zukunft gut geht", so Tillmann.
Eine Beteiligung kostet 250 Euro pro Anteil, dazu kommen einmalig 75 Euro Eintrittsgeld, die ausschließlich Verwaltungszwecken dienen. "Konkrete Erwartungen sind schwierig, weil wir völliges Neuland für Schalke betreten. Damit sich die Arbeit gelohnt hat, muss es ein zweistelliger Millionenbetrag sein", stellte Tillmann bereits vor einigen Wochen klar.
Vergleichbare Projekte hätten diese Summe problemlos eingespielt. "St. Pauli hat in den ersten zwei Wochen 17 Mio. Euro gesammelt. Bei allem Respekt – bei unserer Größe ist es realistisch, dass wir darüber liegen werden. Ein erster Befreiungsschlag ist ab 50 Millionen Euro möglich", erklärte Tillmann.