22.01.2025 15:27 Uhr

Ricken verrät: So lief der Sahin-Rauswurf

Lars Ricken und der BVB haben sich von Nuri Sahin getrennt
Lars Ricken und der BVB haben sich von Nuri Sahin getrennt

Der BVB hat die Reißleine gezogen und sich nach der Champions-League-Niederlage gegen den FC Bologna von Trainer Nuri Sahin getrennt. Wie das Aus abgelaufen ist, wie Sahin und die Mannschaft die Nachricht aufgenommen haben und wie es jetzt bei Borussia Dortmund weitergeht, verriet Sport-Geschäftsführer Lars Ricken am Mittwoch nach der Landung am Dortmunder Flughafen. 

Er habe "wenig bis gar nicht" geschlafen, gab der sichtlich mitgenommene Lars Ricken am Mittwoch nach der Rückkehr nach Dortmund zu. "Das kann nach solchen Spielen dann durchaus auch mal sein, wenn man einen ehemaligen Mitspieler und fünf weitere Mitarbeiter freistellen muss, die einem auch ein Stück weit ans Herz gewachsen sind", sagte der Geschäftsführer Sport. 

Es habe schon "richtig weh" getan, Nuri Sahin entlassen zu müssen, erklärte Ricken. "Wir haben gestern Abend noch zusammengesessen, weil wir nichts unausgesprochen lassen wollten. Ich habe es ihm mitgeteilt und er hat mit Klasse und Größe reagiert", schilderte der Verantwortliche, der darüber hinaus verriet, dass sich Sahin noch am Abend von der Mannschaft verabschiedete. "Das hat er auch sehr stilvoll gemacht", sagte Ricken, der laut eigener Aussage auch "die ein oder andere Träne gesehen" habe.

BVB hat den "ein oder anderen" Trainer-Kandidaten

Als kurzfristiger Sahin-Ersatz wird der bisherige U19-Trainer Mike Tullberg die Mannschaft übernehmen. Eine Dauerlösung ist der 39-Jährige aber nicht. 

"Wir haben durchaus den ein oder anderen Kandidaten", sagte Ricken mit Blick auf einen möglichen Sahin-Nachfolger. Er sei zwar ein Fan davon, Leute "aus dem eigenen Stall" bei entsprechender Leistung zu fördern. "Allerdings glaube ich, dass wir in unserer jetzigen Situation externen Input brauchen", deutete der Ex-Profi an, dass es diesmal keine "schwarz-gelbe Lösung" geben wird. 

Ricken: Auch die BVB-Stars stehen in der Verantwortung

Die Mannschaft habe "sehr betroffen" auf das Sahin-Aus reagiert, erklärte Ricken zudem. "Natürlich weiß sie, dass auch sie ihren Teil dazu beigetragen hat und in der Verantwortung ist." Hätten die eigenen Stars ihr Potenzial in den letzten Wochen abgerufen, "würden wir weder über unsere Tabellensituation noch über unseren Trainer reden", stellte Ricken klar. 

Dass Sahin nach dem Offenbarungseid in Bologna gehen musste, war laut Ricken schlicht und ergreifend alternativlos. "Wir hatten das Ergebnis gegen Bologna, aber wir hatten auch die Art und Weise, wie wir gespielt haben, was uns nicht davon überzeugt hat, dass es in dieser Konstellation weitergeht."