23.01.2025 07:42 Uhr

Sammer-"Wahnsinn" beim BVB: Matthäus stellt Vergleich an

Matthias Sammer ist TV-Experte und gleichzeitig Berater beim BVB
Matthias Sammer ist TV-Experte und gleichzeitig Berater beim BVB

Bei Borussia Dortmund hängt der Haussegen mächtig schief. Rund um die Entlassung von Nuri Sahin im Mittelpunkt: BVB-Berater Matthias Sammer, der in seiner Rolle als TV-Experte den geschassten BVB-Coach noch vor dessen Freistellung stark kritisiert hatte. Ein Umstand, den Lothar Matthäus - selbst TV-Experte - nun als "Wahnsinn" bezeichnete.

"Wenn ich das Problem bin, wenn ein Trainerwechsel all die Probleme löst, all die Nebenkriegsschauplätze löst, dann ist das überhaupt kein Problem, (wenn ich gehen muss[d.Red.])": Diese Worte sagte Nuri Sahin auf der Pressekonferenz nach der 1:2-Niederlage von Borussia Dortmund in der Champions League beim FC Bologna, als er auf seine mögliche bevorstehende Entlassung angesprochen wurde. 

Kurz danach musste Sahin tatsächlich seinen Hut beim BVB nehmen, die angesprochenen "Nebenkriegsschauplätze" bleiben aber laut "Sky"-Experte Lothar Matthäus bestehen. "Die Unruhen beginnen ganz oben", sagte Matthäus gegenüber dem Pay-TV-Sender. Insbesondere die Rolle von Matthias Sammer stieß Matthäus dabei negativ auf.

Der frühere BVB-Profi und spätere Meister-Trainer ist seit April 2018 als Berater bei den Dortmundern angestellt, sitzt regelmäßig mit den Bossen in den so genannten Elefantenrunden zusammen. Gleichzeitig ist Sammer aber auch bei "Amazon Prime" als Experte für die Champions League aktiv. In dieser Rolle teilte er am Dienstagabend deutlich gegen Sahin und das BVB-Team aus. 

Dass Sammer diese Doppel-Rolle ausfüllt, ist für Matthäus unverständlich. Zur Erklärung seiner Kritik zog der Weltmeister von 1990 einen Vergleich zu seinem Ex-Klub aus München heran. "Lothar Matthäus oder Didi Hamann als Berater der Geschäftsführung von Bayern München. Das würde nicht gehen! Das ist Wahnsinn!", sagte er.

Matthäus sieht Uneinigkeit in der Chefetage des BVB

Es sei nicht "im Sinne des BVB, wenn ein externer Ansprechpartner beim Fernsehen arbeitet und öffentlich die Mannschaft kritisiert. Das kannst du nicht vereinen", legte Matthäus den Finger in die Wunde.

Neben Sammer sah Matthäus auch die Stimmung der Chefetage des BVB kritisch. Sportdirektor Sebastian Kehl und der Technische Direktor Sven Mislintat seien "nicht die besten Freunde. Sie denken unterschiedlich und das führt natürlich zu Missstimmung", erklärte der "Sky"-Experte.

Die BVB-Stars würden das mitbekommen und müssten es "auf dem Platz ausbaden", sagte Matthäus.

Nach der Freistellung von Sahin muss es aus Sicht des 63-Jährigen weitere Konsequenzen beim BVB geben. "Natürlich ist es schwer, Leute entlassen zu müssen. Aber es muss ein konsequenter Schritt gemacht werden. Und da gehört die eine oder andere Freistellung bei Borussia Dortmund dazu", betonte der TV-Experte: "Man muss diese Fehler aber eingestehen und korrigieren." 

Hier sieht Matthäus vor allem Sportvorstand Lars Ricken und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke in der Pflicht.