24.01.2025 17:02 Uhr

Babbel sieht zwei große Kritikpunkte beim FC Bayern

Sané (li.) hilft dem FC Bayern nicht genug, Tel (re.) spielt zu wenig, sagt Babbel
Sané (li.) hilft dem FC Bayern nicht genug, Tel (re.) spielt zu wenig, sagt Babbel

Der FC Bayern muss sich nach der Niederlage in Rotterdam in der Champions League unter der Woche (0:3) unangenehme Fragen gefallen lassen. Nicht nur wegen der Defensive, gegen die die Niederländer ihre wenigen Chancen perfekt nutzen konnten, sondern auch wegen der Offensive, an der der frühere Münchner Markus Babbel gleich doppelt zu mäkeln hatte.

Die Statistik war eigentlich eindeutig: 30:8 Torschüsse standen am Ende aus Sicht des FC Bayern zu Buche, nach Toren stand es aber ebenso deutlich wie überraschend 0:3. Feyenoord Rotterdam luchste den Münchnern damit nicht nur recht sicher eingeplante drei Punkte in der Champions-League-Gruppenphase ab, sondern sorgte auch dafür, dass die Diskussionen über die zuletzt immer wieder lahmende Offensive samt Harry Kane im lauter werden.

Seit November hat der Mittelstürmer nicht mehr aus dem Spiel heraus getroffen. Von "ran.de" gefragt, ob die fehlende Durchschlagskraft vor dem Tor das größte Probleme der Bayern ist, sagte Markus Babbel, dass es zumindest "ungewohnt für Harry Kane ist. Normalerweise ist er ein Garant für den Erfolg, weil er eigentlich nicht viele Chancen braucht, um Tore zu erzielen".

Dass sich der Bayern-Angreifer "aus dem Spiel heraus im Moment etwas schwer" sei durchaus "verwunderlich, denn er hat ja eine unfassbare Quote und eine herausragende Abschlusstechnik", so Babbel weiter. Allerdings verwies der frühere FCB-Verteidiger darauf, dass Kane erfahren genug sei, um mit der Situation umzugehen.

"Das viel größere Problem sehe ich bei den Außenspielern, die schießen mir zu wenig Tore", legte Babbel den Finger in die Wunde von Leroy Sané, Kingsley Coman, Serge Gnabry, Michael Olise und Co. 

Babbel fordert vernünftige Sturm-Chance für Tel beim FC Bayern

Die Flügelflitzer seien "im Abschluss nicht gallig genug", kritisierte Babbel Sané und seine Kollegen. Das ziehe sich wie ein roter Faden durch die Mannschaft.

"Im Moment ist es egal, wen du aufstellst, alle fallen einfach nur mit Torungefährlichkeit auf", das mache es dann auch für Kane schwieriger.

"Wenn mein Top-Stürmer mal in so einer Phase ist, was völlig normal ist, dann sind eben die Außenspieler gefragt und da kommt mir persönlich zu wenig", so Babbel weiter.

Dass Vincent Kompany in der aktuell schwierigen Phase von Kane nicht auf Mathys Tel setzt, kritisierte Babbel ebenfalls.

"Soviel ich weiß, ist Mathys Tel ein Mittelstürmer – und wurde von den Bayern als eines der größten Talente gefeiert [...]. Warum er beim FC Bayern nie in dieser Position spielen darf, verstehe ich überhaupt nicht", sagte der gebürtige Münchner, der beim FC Bayern ausgebildet und zum Profi wurde (182 Spiele, neun Tore, neun Vorlagen)

Stattdessen müsse Tel "permanent außen ran, obwohl mittlerweile ja wohl alle gesehen haben, dass der FC Bayern da bessere hat als ihn. Aber wenn Harry Kane mal fehlt, darf gefühlt jeder in der in der Sturmspitze ran, nur nicht Mathys Tel. Gebt dem Jungen doch mal vier oder fünf Spiele", forderte der 52-Jährige.

Wenn Tel dann nicht durchstarte, könne man immer noch umdenken. "Stattdessen spielt er eher rechter Verteidiger als in der Spitze, das kann ich nicht verstehen", ärgerte sich Babbel.