Neuer-Erbe beim FC Bayern: Kahn nennt Favoriten

Der FC Bayern hat mit Jonas Urbig den nächsten Torwart an Land gezogen - einen mit Potenzial und Perspektive wie die Münchner betonen. Klub-Ikone Oliver Kahn erachtet den Transfer durchaus als sinnvoll und geht davon aus, dass der Nachfolger von Manuel Neuer aus den eigenen Reihen kommen wird.
Manuel Neuer wird seinen Vertrag beim FC Bayern um ein Jahr bis 2026 verlängern - alles andere wäre eine faustdicke Überraschung. Doch wer beerbt den Weltmeister von 2014?
Klar ist: Hinter Neuer tummeln sich mit Daniel Peretz und Zugang Jonas Urbig zwei junge, ambitionierte Torhüter, die zunächst einmal die Rolle des ersten Stellvertreters beanspruchen. Zudem seht Routinier Sven Ulreich als die Option Erfahrung parat. Und dann haben die Bayern ja noch Alexander Nübel.
Der Nationaltorwart ist derzeit an den VfB Stuttgart ausgeliehen. Verlängert Neuer wie erwartet, dürfte die Leihe bis 2026 laufen. In München hat Nübel Vertrag bis 2029. Haben die Bayern unterm Strich also zu viele Torwarte?
"Nein", sagt Oliver Kahn im "Bild"-Interview: "Neuer und Ulreich werden voraussichtlich noch ein oder zwei Jahren dabei sein. Und wenn du danach eine Auswahl hast, macht das Sinn."
FC Bayern: Kahn sieht "Signal an die Zukunft"
Dass die Bayern den 21-jährigen Urbig vom 1. FC Köln für mindestens sieben Millionen Euro verpflichtet haben, sei "ein Signal an die Zukunft", so der einstige "Titan".
Mit Blick auf das Neuer-Erbe sieht Kahn den Youngster aber nicht in der Pole Position. Er könne sich "vorstellen, dass Nübel zurückkehrt und Nummer 1 wird. In Stuttgart hat er sich gut entwickelt", lobte Kahn den 28-Jährigen.
Nübel war 2020 ablösefrei vom FC Schalke 04 nach München gewechselt, Kahn war zu dieser Zeit Bayern-CEO. Dass der Rekordmeister Nübel schon ein Jahr später nach Monaco verlieh, hält der 55-Jährige rückblickend für richtig.
"Wir haben sein Potential gesehen. Alexander wollte Nr. 1 sein und war zu ehrgeizig, sich auf die Bank zu setzen. Um Unruhe zu vermeiden, war es sinnvoller, dass er den Verein wechselt. Wir hätten ihn auch verkaufen können. Es war jedoch perspektivisch besser, sich die Option zu erhalten", erläuterte Kahn.
Für jeden Nachfolger des seit 2012 im Bayern-Kasten stehenden Neuer seien "die Fußstapfen gewaltig", sagte der Ex-Vorstand der Münchner.
Dass die Bayern auf dem Transfermarkt zuschlagen und einen prominenten Torwart als Neuer-Erben holt, glaubt Kahn nicht. "Vielleicht holt Bayern noch eine richtige Rakete. Ich sehe jedoch derzeit keine."