Uli Hoeneß rudert nach Titel-Ansage zurück

Im vergangenen November sorgte Uli Hoeneß mit seinem vollmundigen Meisterschafts-Versprechen für Aufsehen. Nun ist der Ehrenpräsident des FC Bayern zurückgerudert.
Uli Hoeneß sind zumindest leise Zweifel am Titelgewinn des FC Bayern gekommen - seine tollkühne Ansage aus dem Spätherbst will der 73-Jährige momentan lieber nicht wiederholen.
"Das muss ich jetzt einschränken", gestand Hoeneß im Sonntags-Stammtisch des "Bayerischen Rundfunk", "weil die Leverkusener stärker sind als erwartet."
Bayer Leverkusen hatte den Münchnern bereits im September ein Remis in der Liga abgetrotzt und sie im Dezember sogar aus dem DFB-Pokal geworfen. Der amtierende Doublesieger punktet zudem ähnlich konstant wie der Rekordchampion.
Schon am 15. Februar muss der FC Bayern zum Top-Spiel nach Leverkusen. "Sie sind die einzigen, die uns richtig ärgern und auch noch weiter ärgern werden", prophezeite Hoeneß. Für "alle anderen, Dortmund, Leipzig", sei es "vorbei".
"Bei uns ist alles vom Erfolg abhängig", ergänzte der Klub-Patron: "Im Moment sind wir ja mit großem Abstand Tabellenführer. Ich sage mal: Solange wir Deutscher Meister werden, ist alles andere relativ."
Uli Hoeneß unkt über Gegentor-Flut beim FC Bayern
Zuletzt gewann der Tabellenführer in der Bundesliga zwar in Serie, kassierte aber, wie etwa beim überraschend knappen 4:3-Heimsieg am Samstag gegen Holstein Kiel, bemerkenswert viele Gegentreffer.
Hoeneß kündigte augenzwinkernd ein Gespräch mit Coach Vincent Kompany an. Eigentlich müsse Sportvorstand Max Eberl "das mit ihm ausmachen. Aber wenn ich ihn demnächst sehe, werde ich ihn auch mal fragen, warum wir so viele leichte Tore kriegen."
Darüber hinaus berichtete der Ehrenpräsident von immer größeren Herausforderungen bei Verhandlungen. "Grundsätzlich wird es immer schwieriger mit den Vertragsverlängerungen. Musiala, Davies und Kimmich - das ist alles schwieriger geworden", verdeutlichte Hoeneß.
Für die Bayern geht es nun Schlag auf Schlag: Nach der Partie gegen Werder Bremen am Freitag (20:30 Uhr) stehen die richtungsweisenden Playoff-Spiele in der Champions League gegen Celtic sowie die Bundesliga-Duelle mit Leverkusen, Eintracht Frankfurt und VfB Stuttgart auf dem Programm.