Matthäus kritisiert Transferpolitik des FC Bayern

Der FC Bayern präsentiert sich dieser Tage in der Defensive anfällig. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus kritisiert deshalb auch die Münchner Transferpolitik.
3:2 gegen den VfL Wolfsburg, 0:3 bei Feyenoord, 2:1 beim SC Freiburg, 3:1 gegen Slovan Bratislava sowie der 4:3-Zittersieg gegen Holstein Kiel: Der FC Bayern hat in seinen letzten fünf Pflichtspielen ganze zehn Gegentore kassiert.
Lothar Matthäus legte am Sonntagabend bei "Sky90" deshalb den Finger in die Wunde und kritisierte in diesem Zusammenhang auch die Kaderplanung des FC Bayern in der Hintermannschaft.
Der Weltmeister von 1990 sagte hinsichtlich der Innenverteidigung: "Also wenn man sich anschaut, wie viele Spieler Bayern München in den letzten Jahren für diese zwei Positionen geholt hat, ich glaube sechs bis sieben Spieler: Die haben 300 Millionen gekostet. Vor fünf Jahren haben sie noch [Lucas] Hernández geholt. Es ist nichts zusammengewachsen, es fehlt nach wie vor derjenige, der die Abwehr organisiert. [David] Alaba war der letzte, der es, wie ich mich erinnern kann, im Griff hatte."
"Vielleicht ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt"
Andererseits stelle der deutsche Rekordmeister mit 19 Gegentoren "die beste Abwehr der Bundesliga", ordnete Matthäus ein. Das allein sei aber "natürlich nicht der Anspruch des FC Bayern", so der 63-Jährige. Der jüngste Gegentor-Trend sei "vielleicht mal ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt", kommentierte Matthäus.
Dass der FC Bayern in der Bundesliga aktuell mit sechs Punkten Vorsprung auf Bayer Leverkusen an der Spitze rangiert, ist für den TV-Experten ein Vorteil für Trainer Vincent Kompany im Umgang mit der Defensivanfälligkeit. "Wenn du ein Spiel gewinnst, kannst du auch die Fehler ansprechen. Wenn du ein Spiel verlierst, musst du die Spieler aufbauen", argumentierte Matthäus.
Matthäus kritisiert FC Bayern für Verkauf von de Ligt
Der langjährige Bayern-Profi kritisierte zudem den Verkauf von Matthijs de Ligt an Manchester United im zurückliegenden Sommer. Der niederländische Innenverteidiger sei eigentlich als Leader gesehen worden, so Matthäus.
"Ich glaube, das war auch ein Fehler, was die Stabilität und die Führungsqualitäten im defensiven und zentralen Bereich betrifft", monierte der Rekord-Nationalspieler.