Bayerns Kader-Planung bleibt ein Rätsel

Der FC Bayern ist durch das 1:1 gegen den Celtic FC in das Achtelfinale der Champions League eingezogen. Mit Auftritten wie gegen den schottischen Traditionsklub bleibt der "Titel dahoam" jedoch nur ein Traum. Die Planung im Angriff wirft zudem Fragen auf. Ein Kommentar.
Der FC Bayern steht zum 17. Mal in Serie im Achtelfinale der Champions League. Das war aus Münchner Sicht am Dienstagabend aber auch schon die beste Nachricht. Trotz der guten Ausgangslage durch das 2:1 in Glasgow musste der deutsche Rekordmeister im zweiten Aufeinandertreffen gegen den Celtic FC um das Weiterkommen zittern - und das mächtig!
Der FC Bayern schaffte es abermals nicht, den Gegner als Favorit zu dominieren. Stattdessen präsentierte sich das Team von Vincent Kompany über weite Strecken ideenlos - von Super-Bayern keine Spur.
Dass Harry Kane zur Pause verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, machte die Situation in der zweiten Halbzeit nicht besser. Der englische Superstar wirkt in diesen Wochen trotz einer ordentlichen Torquote wie viele seiner Kollegen überspielt. Warum die Kaderplaner im Winter darauf verzichteten, einen klassischen Mittelstürmer als Backup zu verpflichten, bleibt ein Rätsel. Ein längerer Ausfall von Kane wäre in den heißen Wochen der Rückrunde ein sportliches Fiasko. Immerhin gab es nach der Auswechslung leichte Entwarnung.
Dem FC Bayern fehlt die offensive Durchschlagskraft. Der Spielwitz aus der Hinrunde ist abhandenkommen. Der Ausgleich von Alphonso Davies in der Nachspielzeit war eine Willensleistung. Eine klare offensive Idee war gegen die Schotten, die im Oktober noch mit 1:7 bei Borussia Dortmund untergingen, nicht erkennbar.
Zudem ist der Rekordmeister in der Defensive auf internationalem Level anfällig. So hielt der Bundesligist lediglich in zwei seiner bisherigen zehn Champions-League-Auftritte in dieser Saison die Null. Insgesamt 14 Gegentore stehen dem gegenüber.
In dieser Form ist der FC Bayern nur Außenseiter
Kompany und Co. müssen sich dringend Gedanken machen. Die Münchner hoben nach dem Abpfiff am Dienstagabend wie schon nach der schmeichelhaften Bundesliga-Nullnummer gegen Bayer Leverkusen den Kampfgeist und die Mentalität hervor. Diese Tugenden werden im Achtelfinale der Champions League allein aber nicht mehr ausreichen.
Der FC Bayern trifft in der nächsten Runde auf Bayer Leverkusen oder Atlético Madrid. In der aktuellen Form ist der deutsche Fußball-Gigant nur Außenseiter.
Dabei sehnt sich ganz München nach dem "Titel dahoam". 13 Jahre nach dem Drama im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea soll in der eigenen Arena endlich der Henkelpott her. Der Weg dahin ist noch ein weiter. Mit Auftritten wie in den letzten Spielen wird der "Titel dahoam" nur ein Traum bleiben.