23.02.2025 11:19 Uhr

Hoeneß packt über beste und schlechteste Entscheidung aus

Uli Hoeneß ist eines der Gesichter des FC Bayern
Uli Hoeneß ist eines der Gesichter des FC Bayern

Angesichts des nahenden 125-jährigen Vereinsjubiläums des FC Bayern hat einer spannende Einblicke gegeben, der einen Großteil dazu beigetragen hat, dass die Münchner heute so erfolgreich dastehen: Uli Hoeneß. Der 73-jährige Bayern-Patron sprach über seinen größten Fehler und seine beste Entscheidung:

Uli Hoeneß hat beim FC Bayern jede wichtige Position bekleidet, er war Spieler, Manager, Präsident. Mit den Münchnern hat er in den verschiedenen Funktionen zahlreiche Titel abgeräumt.

Mittlerweile ist Hoeneß Ehrenpräsident, zieht aus dem Hintergrund aber immer noch einige Fäden. Vom "kicker" gefragt, welches seine beste Entscheidung in leitender Funktion beim deutschen Rekordmeister war, verriet Hoeneß nun: "Die Allianz-Arena". Diese sei "ein Knackpunkt" gewesen.

Warum? "Das Olympiastadion war okay, aber mit Blick auf die Entwicklung in der Gesellschaft mussten wir etwas tun. Früher saßen die Leute dort bei minus zehn Grad im Schneefall auf der Gegengeraden, da hat man sich den Besuch zweimal überlegt", erklärte der Bayern-Patron.

"Heute sind wir immer ausverkauft, im Olympiastadion hatten wir in der großen Zeit einen Zuschauerschnitt von 35.000. Der hat sich mehr als verdoppelt, obwohl es teurer geworden ist. Dafür ist es bequemer, man friert nicht so sehr", zählte Hoeneß die Vorteile auf.

Hoeneß: "Fehler darf man machen, nur nicht zweimal"

Er selbst habe in der Vergangenheit immer "gekämpft wie ein Löwe" für das Stadion, das 2005 eröffnet wurde, und "uns weitergebracht" hat.

"Die großen Vereine haben alle ein Stadion, alle kennen diese großen Namen: Bernabéu, Nou Camp, Old Trafford, Anfield Road. Die Allianz-Arena zählt längst dazu", freute sich der 73-Jährige. Abseits des Sports sei auch "die Öffnung der Grenzen 1989, wodurch die Mitgliederzahl stark anstieg", eine gute Entscheidung gewesen, allerdings natürlich "nicht meine Entscheidung", wie Hoeneß betonte.

Anders sah das bei der Steuerhinterziehung aus, für die Hoeneß vor mehr als zehn Jahren in sieben Fällen verurteilt wurde. An diese Umstände dachte Hoeneß auch, als er vom "kicker" nach seinem größten Fehler gefragt wurde.

"Ich würde keine Dinge mehr machen, die mich ins Gefängnis bringen, eine schlimme Sache", spielte er auf die Hinterziehung von 28,5 Millionen Euro Steuern an, die ihm dreieinhalb Jahre Haft einbrachten, von denen er 21 Monate verbüßte und danach auf freien Fuß kam.

"Zum Fußball gehört verlieren, zum Leben gehören Fehlentscheidungen. Ich habe sicherlich viele Dinge falsch gemacht. Mein Credo lautete aber immer: Fehler darf man machen, nur nicht zweimal. Das habe ich versucht. Meist war ich bereit, Fehler einzugestehen und es besser zu machen", betonte Hoeneß.