Torwart-Idol blickt "mit großer Sorge" auf den FC Schalke

Oliver Reck kam 1998 von Werder Bremen zum FC Schalke 04, gewann mit dem damaligen Fußball-Bundesligisten zweimal den DFB-Pokal und wurde 2001 beinahe Deutscher Meister. Dass aus dem Dauergast in der Champions League ein abstiegsbedrohter Zweitligist geworden ist, betrübt den ehemaligen Spitzentorhüter.
Oliver Reck, der selbst sechs Jahre lang als Spieler beim FC Schalke unter Vertrag stand, blickt laut eigener Aussage mittlerweile "mit großen Sorgen" auf seinen ehemaligen Klub.
"Ich habe über zehn Jahre für Schalke gearbeitet, wusste aber schon zu meiner Anfangszeit als Spieler, dass Du nur eine Chance hast, wenn Du allen zeigst, dass Du für Schalke sterben würdest", so Reck im Gespräch mit der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" anlässlich seines 60. Geburtstages am 27. Februar.
Reck erzählte, woraus es in seiner Zeit um die Jahrtausendwende beim FC Schalke 04 unter dem großen Manager und S04-Macher Rudi Assauer besonders ankam: "Du musst auf positive Art und Weise mit dem Publikum spielen. Als Rudi mich geholt hat, gab es kaum einen, der Hurra geschrien hat. Ich musste mir das Vertrauen aller Schalker hart erarbeiten. Mit Leistung, aber auch als Typ, der Schalke lebt."
Reck zieht es derzeit nicht zurück auf die Trainerbank
In den vergangenen Jahren habe es bei den Königsblauen nach Ansicht des ehemaligen Torwarts große Fehlentwicklungen auf allen Ebenen des Klubs gegeben. Den Verein wieder in die richtige Spur zu lenken, wird nun noch viel Geduld und Zeit einfordern, vermutet der Europameister von 1996.
"Um wieder dahin zu kommen, wo Schalke war und wo Schalke hingehört, ist sportlicher, aber auch exzellenter unternehmerischer Sachverstand gefragt. Vor Schalke liegt ein langer Weg mit viel Arbeit. Kurzfristig kann es nur darum gehen, wieder in die Bundesliga zurückzukehren. Langfristig muss es darum gehen, wieder ein etablierter Bundesligist zu werden", meinte Reck, der für die Knappen insgesamt 112 Mal in der Bundesliga zwischen den Pfosten stand, nachdem er zuvor 13 Jahre lang bei Werder Bremen Stammkeeper war.
Über seine aktuellen Pläne meinte Oliver Reck, der zuletzt vor zweieinhalb Jahren beim FC Koblenz in der Regionalliga als Cheftrainer aktiv war: "Im Fußballgeschäft sollte man niemals etwas ausschließen. Aber aktuell habe ich keine Ambitionen, eine Mannschaft zu übernehmen."