03.03.2025 13:23 Uhr

So ist der Stand nach dem Kimmich-Knall beim FC Bayern

Joshua Kimmich und der FC Bayern - stehen die Zeichen auf Trennung?
Joshua Kimmich und der FC Bayern - stehen die Zeichen auf Trennung?

Nachdem durchsickerte, dass der FC Bayern das Vertragsangebot an Joshua Kimmich zurückgezogen hat, ist einiges passiert. Wie steht es jetzt um die Beziehung zwischen dem Rekordmeister und dem DFB-Kapitän? Was sagen die Verantwortlichen? Hat Kimmich schon Angebote anderer Klubs vorliegen? Und wo kickt der 30-Jährige denn nun ab der kommenden Saison? sport.de gibt einen Überblick über den Stand der Dinge.

Wie ist die Beziehung zwischen dem FC Bayern und Joshua Kimmich jetzt?

Angeblich immer noch intakt, das Tischtuch ist, nach allem was zu hören ist, nicht zerschnitten.

Ein Indiz dafür: Laut übereinstimmenden Berichten haben am vergangenen Wochenende wieder Gespräche zwischen Kimmich, der sich in Vertragsfragen nicht von einem Berater vertreten lässt, auf der einen und den Entscheidern des FC Bayern auf der anderen Seite stattgefunden.

Aber: Eine gewisse Irritation über das zögerliche Verhalten des Führungsspielers ist nicht von der Hand zu weisen. Diese mündete ja letztlich auch in der Maßnahme, das vorliegende Vertragsangebot zurückzuziehen, welche am vergangenen Donnerstag via Medien öffentlich bekannt wurde.

Brisant: Kimmich soll sich laut "Sky" mit Sportvorstand Max Eberl zuvor schon mündlich auf eine Verlängerung zu gewissen Konditionen geeinigt haben. Eine Unterschrift setzte er aber nicht unter die fertig ausgearbeitete Offerte. Dann schaltete sich der Aufsichtsrat um Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß ein.

Laut "Bild" ist ein "Streitpunkt", dass der FC Bayern Kimmich kein Handgeld für seine Vertragsunterzeichnung zahlen will. Die Mitspieler Alphonso Davies und Jamal Musiala hatten zuvor bei ihren neuen Abschlüssen dagegen jeweils eine hohe Signing Fee erhalten.

Was sagen die Verantwortlichen des FC Bayern zur Causa Kimmich?

Rund um das Bundesligaspiel beim VfB Stuttgart am Freitag (3:1) kamen Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund nicht drumherum, sich zu der breit diskutierten Personalie zu äußern.

"Es wird so viel spekuliert, geschrieben und berichtet. Wir haben nie eine Wasserstandsmeldung über den Stand der Verhandlungen gegeben und das werden wir auch jetzt nicht machen. Ich kann nur betonen, dass wir die letzten Monate mit Jo wirklich gute und faire Gespräche geführt haben, und das werden wir weiterhin machen", sagte Freund bei "DAZN".

"Es wird sehr zeitnah eine Entscheidung geben, aber wir kommentieren nichts, was berichtet wird, denn es wurde schon so viel geschrieben. Wir sind mit Jo im direkten Gespräch und das ist das Wichtigste", betonte er.

Joshua Kimmichs Leistungsdaten 2024/2025 im Trikot des FC Bayern:
WettbewerbEinsätzeEinsatzzeit in MinutenToreVorlagen
Bundesliga23202316
Champions League10900-4
DFB-Pokal3270--

Eberl stellte klar, er sei mit Blick auf eine Kimmich-Verlängerung "nicht skeptisch" und werde "keine Zwischenstände" verkünden. Zugleich machte auch er deutlich: "Wir wissen, was wir aneinander haben, wir gehen sehr respektvoll miteinander um, wir sprechen."

Einen ablösefreien Abgang von Kimmich im Sommer fürchtet Eberl derzeit anscheinend nicht. "Es steht generell keiner über dem Verein, und wenn ein Spieler sich anders entscheidet, dann entscheidet er sich anders und dann wird es auch beim FC Bayern weiter gehen", sagte er zwar, ergänzte aber: "An dem Punkt sind wir nicht."

Kimmich selbst reiste wegen einer Sehnenreizung im Oberschenkel nicht mit nach Stuttgart und meldete sich nach den jüngsten Entwicklungen bisher auch nicht zu Wort.

Hat Joshua Kimmich schon Angebote anderer Klubs vorliegen?

Anscheinend ja, aber das Interesse scheint kleiner zu sein als man meinen könnte.

Beim FC Liverpool und bei Real Madrid wurde Kimmich laut "kicker" von einem Vertrauten angeboten. Beide Schwergewichte wollten aber demnach nicht in konkrete Gespräche einsteigen. Auch der FC Barcelona soll sich gegen eine Verpflichtung von Kimmich entschieden haben.

Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete allerdings, der frühere Leipziger und Stuttgarter prüfe derzeit das Angebot eines namentlich nicht genannten Top-Klubs.

Aus England ist zu hören, dass es sich dabei um den FC Arsenal handeln könnte. Die Gunners sollen ihre Bemühungen um Kimmich nach dem Vertrags-Knall beim FC Bayern intensiviert haben.

Finanziell dürfte der Tabellenzweite der Premier League relativ problemlos in der Lage sein, Kimmichs Wünsche zu erfüllen. Sportlich ist Arsenal aber sicherlich eine Stufe unter Klubs wie dem FC Bayern, Real oder auch Liverpool anzusiedeln.

Wo spielt Joshua Kimmich denn nun ab der kommenden Saison?

Die Gretchenfrage, die derzeit allem Anschein nach noch offen ist. Gibt es wenigstens eine klare Tendenz? Bei der Beantwortung dieser Frage widersprechen sich die Berichterstatter in Teilen. Eine Entscheidung soll aber dem Vernehmen nach in den nächsten Tagen oder sogar Stunden fallen.

Der FC Bayern soll angeblich ein Kimmich-Bekenntnis vor dem ersten Duell im Champions-League-Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen am Mittwoch (21:00 Uhr) erwarten, ansonsten werde eine Verlängerung "extrem unwahrscheinlich", schrieb "Bild".

Ein solches Signal fordert auch Lothar Matthäus von Kimmich. "Ich bin Fan von Joshua und freue mich, wenn er bei Bayern bleibt. Aber irgendwann muss er sich auch mal bekennen. Ich bin überzeugt, dass es eigentlich, für mich, noch vor dem Spiel gegen Leverkusen am Mittwoch ein Zeichen geben müsste", sagte der Rekord-Nationalspieler bei "Sky".