13.03.2025 07:01 Uhr

Überrascht Nagelsmann mit diesen Nominierten?

Bundestrainer Julian Nagelsmann muss improvisieren
Bundestrainer Julian Nagelsmann muss improvisieren

Kein Marc-André ter Stegen, kein Florian Wirtz, kein Kai Havertz, kein Niclas Füllkrug: Wenn Julian Nagelsmann seinen Kader für den Start der Fußball-Nationalmannschaft ins Länderspieljahr 2025 zusammenstellt, klaffen bedenkliche Lücken. Der Bundestrainer muss improvisieren, auch wenn er angekündigt hat, nicht mehr groß experimentieren zu wollen. Schafft es womöglich der eine oder andere Debütant oder Rückkehrer ins Aufgebot? Einige Kandidaten drängen sich auf.

Speziell im Tor sowie in der Offensive muss Julian Nagelsmann vor dem brisanten K.o.-Doppelpack gegen Italien in der Nations League umplanen. Wer könnte die vakanten Kaderplätze übernehmen?

Das Rückspiel im Dortmunder Signal Iduna Park am 23. März (20:45 Uhr) überträgt RTL exklusiv im Free-TV!

Am vergangenen Wochenende hat Noah Atubolu die 510 Minuten, die Richard Golz im Freiburger Tor einst ohne Gegentreffer geblieben war, übertroffen und damit einen neuen Vereinsrekord aufgestellt - mehr DFB-Bewerbung geht kaum! Der Keeper behielt beim 0:0 gegen RB Leipzig im sechsten Spiel in Folge eine weiße Weste - und baute die Bestmarke somit auf 576 Minuten aus.

Atubolu hofft nun auf den nächsten Schritt: "Mein Ziel ist es, für Deutschland zu spielen. Ich habe die Jugend durchlaufen, auch bei der U-Nationalmannschaft und es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass es nicht mein Traum ist, irgendwann für die deutsche A-Nationalmannschaft zu spielen." 15 Partien für die U-21-Nationalmannschaft hat der junge Torhüter bislang absolviert.

Mit nur 26 Gegentreffern stellt das Überraschungsteam aus Mainz aktuell die zweitbeste Defensive der Liga. Schlussmann Robin Zentner hat großen Anteil daran, hielt bereits neun Mal die Null. Seine Paradenquote von 75 Prozent ist Bundesliga-Spitze.

Kein Wunder also, dass der 30-Jährige zuletzt auch im DFB-Team gehandelt wurde, unter anderem von RTL-Experte Lothar Matthäus. "Das Trikot der Nationalmannschaft zu tragen, würde mir extrem viel bedeuten. Es ist das, was jeder Fußballer erreichen möchte. Es ist das Maximum, gerade für eine Fußballnation wie Deutschland auf dem Feld zu stehen und dieses Trikot tragen zu dürfen. Das würde noch einmal einen Push geben", verriet Zentner im FSV-Podcast.

Plus: "Die besten Torhüter waren schon immer über 30!" Ob Nagelsmann das auch so sieht?

Nach Top-Leistungen für Inter steht der Innenverteidiger offenbar kurz vor seiner ersten Nominierung für die A-Nationalmannschaft. Noch vor der offiziellen Verkündung des Kaders am Donnerstag ließ der 24-Jährige dies durchblicken.

"Ich äußere mich nicht dazu", sagte Bisseck mit einem breiten Grinsen bei "Prime Video": "Ich warte ab bis Donnerstag, ich bin guter Dinge. Schauen wir mal!"

Leistungsdaten Yann Bisseck 2024/2025
WettbewerbEinsätzedavon StartelfToreVorlagenEinsatzminuten
Champions League85--515
Serie A1711121.067
Coppa Italia22--180
Supercoppa Italiana22-1180
GESAMT2920131.942

Bisseck, beim 1. FC Köln ausgebildet, durchlief beim DFB zahlreiche Jugendmannschaften und war unter anderem Kapitän der U21. Einen Austausch mit Bundestrainer Nagelsmann hatte es bereits im vergangenen Jahr gegeben.

Das Stehaufmännchen des FC Bayern ist wieder ein heißes Thema in der Nationalmannschaft! Zwar verneinte Goretzka unter der Woche Kontakt zum Bundestrainer, betonte aber auch, dass es "kein Geheimnis ist, dass ich jedes einzelne meiner Länderspiele mit großem Stolz gemacht habe und mir wünschen würde, dass noch welche dazu kommen. [...] Wenn Julian mich anrufen sollte, werde ich abnehmen!"

Unter Nagelsmann war Goretzka zuletzt nicht berücksichtigt worden, sein bislang letztes von 57 Länderspielen absolvierte der 30-Jährige im November 2023 bei der 0:2-Niederlage in Österreich. In den vergangenen Monaten hatte er sich bei den Bayern zurückgekämpft, noch im vergangenen Sommer hatten ihm die Verantwortlichen einen Wechsel nahegelegt.

Unterstützung erhält Goretzka von Teamkollege und Nationalmannschaftskapitän Joshua Kimmich: "Es wird immer so sein, dass hoffentlich die besten Spieler nominiert werden. Aktuell gehört er zu den Besten!"

Als Herz des Mainzer Mittelfelds ist Amiri nach langer Zeit wieder Thema im DFB-Team. Der Spielmacher hat mit neun Torbeteiligungen in der Bundesliga von sich reden gemacht, beim jüngsten 3:1-Sieg in Gladbach war er der überragende Mann auf dem Platz.

Es sei "nicht meine Aufgabe, das zu bewerten", hielt sich Amiri, der 2019 und 2020 unter Joachim Löw insgesamt fünf Länderspiele absolviert hatte, bei Nachfragen zu einem Nationalmannschafts-Comeback bedeckt.

Amiri in seinem bislang letzten Länderspiel im November 2020
Amiri in seinem bislang letzten Länderspiel im November 2020

Sein Trainer und Förderer Bo Henriksen geht da schon weiter: "Wir haben einen unglaublich guten Trainer in der Nationalmannschaft, der auch die Spiele sieht und weiß, was Nadiem machen kann."

Der Senkrechtstarter unter den Überraschungskandidaten! In München ausgebildet, in Glasgow heimisch geworden - Nicolas Kühn begeistert im Celtic Park regelmäßig die leidenschaftlichen Zuschauer und führte die Bhoys innerhalb eines Jahres bereits zu drei Titeln.

In bislang 41 Pflichtspielen der laufenden Saison gelangen dem Flügelflitzer 31 Scorerpunkte (18 Tore, 13 Vorlagen). Endlich zeigt Kühn konstant, wieso er 2019 mit der goldenen Fritz-Walter-Medaille als bester U19-Spieler des Landes ausgezeichnet worden war.

So hat sich der 25-Jährige auch in den Dunstkreis der Nationalmannschaft gespielt. "Er hat eine gute Gier und eine gute Aggressivität im Sechzehner", lobte Nagelsmann im November. Warme Worte für Kühn, dessen "großes Ziel nach wie vor die Nationalmannschaft bleibt".

"Die WM 2026 ist natürlich ein Wunsch, ein Ziel, auf das ich hinarbeite", verriet Nick Woltemade der "Sport Bild" kürzlich. Mit elf Toren in 23 Einsätzen hat der Neuzugang in Stuttgart mächtig die Werbetrommel gerührt.

Noch habe er aber keinen Kontakt zu Bundestrainer Nagelsmann gehabt, ohnehin wird der 1,98-Meter-Hüne im Juni als wichtige Stütze bei der U21-EM in der Slowakei gebraucht.

"Es gibt genug Beispiele, dass der Weg aus der U21 zur A-Nationalmannschaft nicht zu weit ist. Der Bundestrainer hat bestimmt die Spieler aus der U21 auf dem Schirm", so Woltemade, der wegen seiner Statur und gleichzeitig technischen Klasse als "Schwaben-Ibra" und "Zwei-Meter-Messi" gefeiert wird.