Hoeneß stellt klar: "Thema Müller nicht abgeschlossen!"

Die Nicht-Verlängerung mit Rekordspieler Thomas Müller hat beim FC Bayern seit dem letzten Wochenende sehr hohe Wellen geschlagen. Nun äußerte sich auch Ehrenpräsident und Vereinspatron Uli Hoeneß erstmals ausführlich zu der alles dominierenden Causa der letzten Tage rund um den Bundesliga-Tabellenführer.
Uli Hoeneß war bereits frühzeitig in die Entscheidung der sportlich Verantwortlichen um Max Eberl als Sportvorstand und Christoph Freund als Sportdirektor eingeweiht, dass der FC Bayern seinem Rekordspieler Thomas Müller keinen neuen Vertrag mehr unterbreiten würde. In seiner Funktion als Aufsichtsratsmitglied war er über den Vorgang im Bilde, berichtete er über den Prozess der letzten Wochen nun in einem ausführlichen Interview mit der "Welt am Sonntag".
Hoeneß äußerte dabei auch Verständnis für den 35-Jährigen, der wohl bis zuletzt auf eine erneute Vertragsverlängerung beim deutschen Branchenprimus gehofft hatte: "Die ersten Gespräche haben auf Thomas den Eindruck gemacht, dass man sich vorstellen kann, mit ihm weiterzumachen. Mit dieser Vorstellung ist Thomas dann in das konkrete Gespräch mit Max und unserem Sportdirektor Christoph Freund gegangen. Und war überrascht, dass die beiden – in Absprache mit allen Gremien unseres Klubs – ihm diese Botschaft überbrachten."
Der langjährige Bayern-Macher und spätere Präsident Hoeneß fügte in dem Zeitungsinterview empathisch hinzu: "Darauf war Thomas nicht vorbereitet. Das hat er in seinem Statement zum Ausdruck gebracht, was man total verstehen kann."
Verständnis zeigte Uli Hoeneß aber auch für die mittlerweile viel kritisierte Aussage von Sportvorstand Max Eberl von vor drei Monaten, der im Januar noch mit eindeutigen Worten eine erneute Vertragsverlängerung mit Thomas Müller quasi versprochen hatte und diese Ansage später revidieren musste.
"So etwas ist natürlich immer von der sportlichen Situation abhängig. Deshalb hat sich Max auch wegen seiner Aussage im Januar entschuldigt und selbstkritisch gezeigt. [...] Man muss auch berücksichtigen, dass Thomas in der Vorrunde wesentlich öfter im Einsatz gewesen ist und die Situation im Januar also schon noch eine andere war."
Müller künftig als Funktionär beim FC Bayern?
Der 72-Jährige unterstrich zudem einmal mehr, dass das Ende von Thomas Müller als Profi beim FC Bayern keinesfalls auch das Ende einer anderen Tätigkeit bei den Münchnern zu bedeuten hat.
"Immer, wenn wir gesprochen haben, habe ich Thomas gesagt: Du weißt, dass wir sehr stark auf dich setzen, wenn es um die Zukunft des FC Bayern geht. Insofern ist das Thema Thomas Müller für mich überhaupt nicht abgeschlossen. Im Gegenteil", so Hoeneß, der in der Vergangenheit immer wieder ehemalige Spielergrößen in wichtige Funktionen beim deutschen Rekordmeister eingebunden hatte.
Wann und wie eine Tätigkeit Thomas Müllers auf Funktionärsebene losgehen und aussehen könnte, ist nach derzeitigem Stand aber noch komplett offen. Müller hatte sich bis zuletzt offengelassen, seine aktive Karriere noch fortzusetzen.