Matthäus lobt Kovac - Seitenhieb gegen Sahin und Gittens

Borussia Dortmund hat vor dem letzten Spieltag realistische Chancen, doch noch die ersehnte Champions-League-Qualifikation zu erreichen, ein Verdienst von BVB-Coach Niko Kovac, wie TV-Experte Lothar Matthäus nun heraushob.
Lothar Matthäus hat ganz besonders lobende Worte für Niko Kovac gefunden, unter dessen Leitung sich Borussia Dortmund seit dessen Amtsantritt im Frühjahr spürbar gefestigt hat.
Der Coach habe den BVB-Stars "die Mentalität eingehaucht, dass man etwas erreichen kann, wenn man an sich glaubt, sich fokussiert und als Mannschaft alles für den Erfolg gibt", schrieb Matthäus in seiner Kolumne für "Sky". Der Kroate habe es geschafft, "aus guten Einzelspielern eine Einheit zu bilden, die mit Herz und Leidenschaft spielt".
Gleichzeitig verteilte Matthäus auch einen kleinen Seitenhieb gegen Nuri Sahin, den Kovac Anfang Februar abgelöst hatte. "Bei Sahin gab es keine klare Hierarchie, das ist bei Kovac anders. Bei Niko wissen alle, woran sie sind. Zieht man mit, hat man alle Chancen", betonte der frühere Weltfußballer und fügte an: "Wenn nicht, ist Niko erfahren genug, die Konsequenzen zu ziehen."
Als Beispiel nannte Matthäus einen BVB-Profi, der zu Saisonbeginn noch als kommende Shootingstar galt, in der jüngeren Vergangenheit aber mehr und mehr aus dem Team gedrängt wurde und nun sogar als Verkaufskandidat gehandelt wird: Jamie Gittens.
"Er hätte Gittens nicht draußen gelassen, wenn der immer richtig mitgezogen hätte", legte der 64-Jährige den Finger in die Wunde des jungen Briten.
Ob mit oder ohne Gittens: Am kommenden Samstag (15:30 Uhr im sport.de-Live-Ticker) kann der BVB mit einem Sieg gegen Kiel noch in die Königsklasse einziehen.
Matthäus: BVB kann Trauma dieses Mal vermeiden
Matthäus glaubt an die Schwarz-Gelben. "Ich bin davon überzeugt, dass der BVB im nächsten Jahr in der Champions League spielen wird. Die Mannschaft ist stabil und selbstbewusst."
An eine Wiederholung vom traumatischen Saisonfinale 2023 glaubt er derweil nicht. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Dortmund gegen Kiel noch einmal so etwas erlebt wie vor zwei Jahren, als der BVB am letzten Spieltag gegen Mainz die Meisterschaft verspielte."
Nach dem 4:2 gegen Bayer Leverkusen und den Ergebnissen der Konkurrenz hat die Mannschaft von Niko Kovac ihr Glück in der eigenen Hand.
Nach vier Siegen in Folge kann der Tabellenfünfte Dortmund durch einen Erfolg mit drei Toren Unterschied gegen Absteiger Holstein Kiel am letzten Spieltag aus eigener Kraft noch unter die besten vier Teams springen - unabhängig vom Ergebnis zwischen den weiteren Königsklassen-Anwärtern Eintracht Frankfurt und SC Freiburg. "Sollten sie es schaffen, hätten sie es auch verdient, weil sie nie aufgegeben haben", schrieb Matthäus.