DFB-Rekordspieler Lothar Matthäus hat mit deutlicher Kritik auf die Nations-League-Niederlage der deutschen Nationalelf gegen Portugal (1:2) reagiert. Vor allem der Dreifachwechsel nach der Führung und die Position von Joshua Kimmich gefallen ihm nicht.

Der deutsche Titel-Traum in der Nations League ist geplatzt. Gegen Portugal verlor die DFB-Auswahl am Mittwochabend verdient mit 1:2.

In seiner Kolumne für "Sky" legte Lothar Matthäus den Finger in die DFB-Wunde und kritisierte das deutsche Team und den Bundestrainer Julian Nagelsmann. 

Natürlich hätten alle versucht, ihr Bestes zu geben, "aber es fehlte insgesamt die nötige Aggressivität, die letzte Energie und die nötige Konzentration", schrieb der 64-Jährige.

Kurz nach dem 1:0 durch Florian Wirtz wechselte Bundestrainer Julian Nagelsmann dreifach. Für Leroy Sané, Nick Woltemade und Maximilian Mittelstädt kamen Serge Gnabry, Niclas Füllkrug und Robin Gosens. Durch diese Wechsel sei "ein Bruch ins deutsche Spiel" gekommen, so Matthäus weiter. 

Nagelsmann müsse sich daher die Frage fallen lassen: "Warum wechselt er so kurz nach einer Führung drei Spieler auf einmal aus?"

Im Gegensatz dazu habe Nagelsmanns Gegenüber Roberto Martinez ein "goldenes Händchen" bewiesen und den Torschützen Francisco Conceicao eingewechselt. 

Matthäus: DFB-Team durch Dreifach-Wechsel verunsichert

Der Tenor von Matthäus: Durch die Wechsel habe der DFB-Trainer die Mannschaft verunsichert. 

Nicht verpassen! RTL überträgt am Sonntag (8. Juni) ab 14:30 Uhr das Spiel um Platz 3 bei der Nations League mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft live im Free-TV sowie im Stream auf RTL+. Auch das Nations-League-Finale in der Münchner Allianz Arena läuft bei RTL sowie auf RTL+, Übertragungsbeginn ist um 20:15 Uhr.

Der Weltmeister von 1990 kritisierte zudem die Taktik der DFB-Elf. Die Dreierkette in der Defensive habe ihn irritiert, erklärte Matthäus. Der Ansatz mit einem im Angriff nach vorne schiebenden Robin Koch habe nicht funktioniert. Auch Jonathan Tah habe kein gutes Spiel gemacht, befand Matthäus. 

Die Video-Highlights vom Halbfinale Deutschland vs. Portugal

Kapitän Joshua Kimmich sieht er im Zentrum deutlich besser aufgehoben als auf der rechten Verteidigerseite.

Matthäus vermisste einen Spielgestalter auf der Sechs, der wie bei den Portugiesen das Spiel aufzieht. "Ich weiß nicht, ob Pavlovic so weit ist, und Goretzka ist ein ganz anderer Spielertyp", schrieb er.

"Kimmich ist gerade bei Turnieren, wo es auf jedes Spiel ankommt, auf der Sechs wichtiger als rechts. Man sollte darüber nachdenken, einen Rechtsverteidiger zu finden und Kimmich ins Mittelfeld zu ziehen", analysiert Matthäus. 

Ein Spielgestalter-Kandidat im Zentrum wäre auch Angelo Stiller. Der frisch gebackene Pokalsieger fehlte allerdings verletzungsbedingt.