Matthäus erklärt: Das fehlt dem DFB-Team zur Weltspitze

Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft zeigte am Sonntagnachmittag gegen Frankreich zwar eine durchaus ansprechende Leistung in der Nations League, unterlag im Spiel um Platz drei am Ende aber dennoch mit 0:2. Deutschlands Rekordnationalspieler Lothar Matthäus äußerte sich im Nachgang zu den Gründen, warum es zuletzt gegen die ganz großen Gegner noch nicht gereicht hat.
Der 1:2-Halbfinalniederlage gegen den späteren Nations-League-Sieger Portugal folgte am Sonntag gegen Frankreich der nächste sportliche Rückschlag. Am Ende hatte sich die deutsche Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelsmann deutlich mehr ausgerechnet als Platz vier in der Endabrechnung bei zwei Spielen vor heimischer Kulisse.
"Die zwei Niederlagen gegen absolute Top-Teams wie Portugal und Frankreich haben gezeigt, dass wir (noch) nicht zur absoluten Weltspitze zählen, sondern uns eher in Lauerstellung befinden. Es wurde deutlich, dass uns individuelle Qualität in der Breite fehlt, aber auch Konstanz über 90 Minuten. Zudem war gegen die Franzosen die Chancenverwertung mangelhaft", analysierte Lothar Matthäus die Leistungen der DFB-Auswahl in seiner "Sky"-Kolumne.
Unter dem Strich habe die Nationalmannschaft in 180 Minuten gegen Portugal und Frankreich nur einen Treffer zustande gebracht, was auf diesem Top-Niveau einfach viel zu wenig gewesen sei, wie der Weltmeister-Kapitän von 1990 betonte. Die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor werde "auf diesem Niveau bitterböse bestraft, wie die Franzosen kurz vor der Pause bewiesen haben".
Fehlen von Offensiv-Stars wurde sichtbar

Die Tatsache, dass die DFB-Elf in Person von Jamal Musiala oder Kai Havertz auf wichtige Offensivspieler verzichten musste, war für den 63-Jährigen ein weiterer Grund für die Pleiten gegen Portugal und Frankreich.
"Natürlich haben in den beiden Partien auch wichtige Leute gefehlt und in meinen Augen können wir mit jeder Nation mithalten und auch gewinnen, wenn wir in Bestbesetzung antreten. Sobald aber auch nur zwei oder drei Spieler wegbrechen, wird es eng. Da sind uns Nationen wie Spanien, England, Portugal oder heute Frankreich noch einen Schritt voraus", so Matthäus, der am Sonntag selbst als RTL-Experte im Station in Stuttgart vor Ort war.