U21-Toptorjäger Woltemade angeschlagen

Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat auch das dritte Gruppenspiel bei der Europameisterschaft gewonnen - ohne Toptorjäger Nick Woltemade vom VfB Stuttgart. Dass Bundestrainer Antonio Di Salvo gänzlich auf den Angreifer verzichtete, lag vor allem am Spieler selbst.
U21-Bundestrainer Antonio Di Salvo kam am Mittwochabend beim 2:1 (2:0) gegen den amtierenden Europameister England auch ohne Stuttgart-Stürmer Nick Woltemade aus. Eintracht Frankfurts Ansgar Knauff (3.) und Mainz-Stürmer Nelson Weiper (33.) erzielten die beiden Treffer für die DFB-Auswahl, die sich den Gruppensieg schnappte.
Di Salvo hatte seine Startformation im Vergleich zum Spiel gegen Tschechien (4:2) auf allen elf Positionen ausgetauscht. Seinen Toptorjäger Woltemade, der zuvor in zwei Partien vier Tore und zwei Vorlagen beisteuerte, hätte er dennoch gerne im Spielverlauf gebracht. "Auch ich hätte Nick gerne auf dem Platz gesehen - aber die letzten Wochen waren sehr anstrengend für ihn", begründete er den Verzicht.
Der Stuttgarter suchte noch in der Halbzeitpause das Gespräch mit dem Trainer. "Er hat gesagt, dass er gerne draußen bleiben würde, wenn es irgendwie geht", wurde Di Salvo im "kicker" zitiert. Was ebenfalls gegen einen Einsatz sprach: Seit dem Gruppenspiel gegen Tschechien ist Nick Woltemade angeschlagen.
Der 23-Jährige hatte einen Schlag auf den Fuß abbekommen. "Der tut ihm auch jetzt noch weh. Deswegen wollten wir da auch kein Risiko eingehen, wenn man das nicht zwingend muss", so der U21-Coach.
Auch Mainz-Stürmer Weiper will niemanden verdrängen
Dass sich der Angreifer derart zurücknimmt, sei "nicht selbstverständlich", hob der 46-Jährige hervor. "Da sieht man mal, wie die Mannschaft und auch Nick tickt. Dass er es auch den anderen gönnt und dass er nicht im Vordergrund stehen möchte - sondern der Teamerfolg das Wichtigste ist."
Ähnlich tickt Mainz-Stürmer Nelson Weiper. Der Torschütze gegen England betonte nach der Partie in der Mixed Zone, dass er keinen seiner Teamkollegen den Platz in der Startelf nehmen will. "Die haben es auch sehr, sehr gut gemacht in den ersten beiden Spielen", so der 20-Jährige: "Wir sind nicht hier, um uns gegenseitig zu verdrängen. Ich supporte die Jungs, wenn sie spielen."
Gegner im Viertelfinale (Samstag, 21:00 Uhr) ist nun Italien. Die Südeuropäer hatten ihre Gruppe ohne Niederlage punktgleich hinter Spanien als Zweite abgeschlossen.