"100 Prozent Energie": Senß packt die Grätschen aus

Mit Unschuldsmiene schaut Elisa Senß bei Pressekonferenzen in die Kameras - auf dem Platz ist die 27 Jahre alte Nationalspielerin kaum wiederzuerkennen. Keine deutsche Fußballerin grätscht und kämpft sich derart giftig durchs Mittelfeld wie die kleine Frankfurterin. Gegen die starken Schwedinnen werden die Qualitäten von Senß bei der Europameisterschaft besonders gefragt sein.
Zum Vorrundenabschluss gegen den WM-Dritten geht es für das DFB-Team am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) in Zürich um den Gruppensieg. Seit Lena Oberdorf, die etatmäßige Nummer 6 im Team von Bundestrainer Christian Wück wegen ihres Kreuzbandrisses fehlt, hat sich Senß auf deren Position etabliert.
Zweitkleinste im deutschen Team
Dabei misst Senß nur 1,61 Meter und ist hinter Linda Dallmann vom FC Bayern München (1,58) die Kleinste im Kader. "Mein Spiel ist eher aggressiv ausgelegt", räumte Senß freimütig ein. Das Risiko einer Gelben Karte müsse man manchmal eingehen, "das ist immer ein schmaler Grat".
Beim 2:1 gegen Dänemark kam die frühere Essenerin und Leverkusenerin gerade noch davon und fand es "gerecht, dass ich keine bekommen habe". Obwohl sie einer Gegenspielerin sogar eine blutige Nase verpasst hatte - natürlich unabsichtlich.
"Ich weiß halt, dass man bei jedem Spiel zupacken muss"
Wie sich Senß ihre rustikale Spielweise angeeignet hat, kann sie gar nicht erklären. "Das kam halt irgendwann auf der Sechs dazu. Ich weiß halt, dass man bei jedem Spiel zupacken muss", sagte sie bei einer DFB-Pressekonferenz.
"Mir hilft es einfach total, wenn man mit 100 Prozent Energie in solche Aktionen geht", erklärte die 23-fache Auswahlspielerin weiter. "Manchmal werde ich körperlich auch unterschätzt. Das ist einfach so meine Spielweise, womit die Gegner nicht rechnen, womit ich sie überraschen kann."