14.07.2025 09:01 Uhr

BVB-Boss über Mega-Verträge und den Sinn der Klub-WM

Carsten Cramer (li.) ist Geschäftsführer beim BVB
Carsten Cramer (li.) ist Geschäftsführer beim BVB

Geschäftsführer Carsten Cramer vom Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund hat verraten, was die Klub-WM neben den hohen Prämien noch reizvoll für den BVB gemacht hat und zudem über die Mega-Verträge mit Puma und Vodafone gesprochen.

Die Klub-WM ist mittlerweile Geschichte: 3:0 setzte sich der FC Chelsea am Sonntagabend im Finale gegen Paris Saint-Germain durch, damit sicherten sich die Blues allein 40 Millionen Euro Siegprämie. Für Borussia Dortmund war derweil bereits früher im großen Turnier Schluss. Schon im Viertelfinale mussten die Schwarz-Gelben die Segel streichen, verloren mit 2:3 gegen Real Madrid.

Trotz allem lohnte sich die Teilnahme an der Klub-WM. Finanziell sowieso, denn durch verschiedene Prämien sackte der BVB unter dem Strich fast 50 Millionen Euro ein. Doch das war nicht alles.

"Wir machen das nicht aus reiner Selbstlosigkeit", stellte BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer gegenüber den "Ruhr Nachrichten" zwar voran, fügte jedoch hinzu: "Aber das müssen nicht immer materielle Benefits sein, sondern wir möchten noch bekannter werden. Wir möchten uns dort, wo wir sind, sympathisch bemerkbar machen. Wir möchten das Interesse an Borussia Dortmund steigern."

Das gelang: Bei Instagram und Co. erhielt die Borussia mehrere Millionen neue Follower. Diese wiederum bringen weitere Vorteile für den Verein mit sich. 

Neue BVB-Fans sollen weiteres Geld einbringen

"Wir möchten, dass die Menschen sich die Spiele von Borussia Dortmund angucken, dass sie sich für unseren Klub begeistern. Und dann hat das auch einen mittelbaren finanziellen Aspekt: Je mehr Menschen sich die Spiele von Borussia Dortmund angucken, desto höher ist womöglich der TV-Vertrag, den die Bundesliga erzielen kann", verriet Cramer. Der BVB sei hier neben dem FC Bayern in den ausländischen Märkten einer der beiden "wichtigsten Treiber", erinnerte der BVB-Boss.

Doch nicht nur über die TV-Schiene soll das Geld hereinkommen. Die Dortmunder schlossen jüngst mit Vodafone einen neuen Mega-Vertrag als Hauptsponsor ab. 150 bis 180 Millionen Euro soll der Deal, der von der neuen Saison an läuft und bis 20230 datiert ist, in die Kassen spülen.

Was Cramer besonders freute: Dass das britische Unternehmen dem BVB solch große internationale Strahlkraft zutraut. "Natürlich ist der Vertrag mit Vodafone in Düsseldorf verhandelt worden, aber er war durchaus auch ein gewichtiges Thema in der Londoner Zentrale", freute sich der BVB-Funktionär.

BVB wollte keinen "Ausrüster unterhalb der Top"

"Vodafone wollte nicht nur das Bundesliga-Trikot, sondern auch das Champions-League-Trikot prägen. Man sieht uns als globalen Player. Wenn wir die Unterschriften unter solche Verträge setzen, denken wir auch: 'Coole Marke, coole Summen!'", gab er zu.

Gleiches gelte für die Verlängerung mit Ausstatter Puma. Diese wurde Anfang des Monats festgezurrt und bringt der Borussia dem Vernehmen nach bis 2034 zwischen 350 und 400 Millionen Euro ein.

"Unser Vertrag mit Puma lief bis 2028. Er war gut, vielleicht auch gut plus. Aber nicht sehr gut", erklärte Cramer: "Deshalb haben wir uns frühzeitig mit einer vorzeitigen Verlängerung beschäftigt."

Nur durch die früh gestarteten Gespräche habe man die "jetzigen Konditionen bekommen", sagte er.

"Nike war längst beim DFB eingestiegen, einen Ausrüster unterhalb der Top drei konnten wir uns nicht vorstellen", verriet er.