06.10.2016 21:40 Uhr

Der bittere Abend des Kevin Wimmer

Kevin Wimmer bugsierte den Ball unglücklich zum 1:2 ins eigene Tor
Kevin Wimmer bugsierte den Ball unglücklich zum 1:2 ins eigene Tor

Kevin Wimmer stand beim 2:2-Remis im WM-Qualifikationsspiel gegen Wales überraschend in der ÖFB-Anfangsformation. Der Verteidiger wurde jedoch unglücklich zum Pechvogel des Abends.

England-Legionär Wimmer hatte in dieser Saison zuvor nur ein einziges Pflichtspiel absolviert - beim 5:0-Kantersieg von Tottenham gegen Gillingham in der dritten Runde des League Cups am 21. September. Davor hatte er zuletzt am 2. April beim 1:1-Remis von Tottenham in Liverpool in der Premier League durchgespielt.

Wimmer wurde von ÖFB-Teamchef Marcel Koller völlig unerwartet statt Markus Suttner links in der Verteidigung aufgeboten, um die Kreise von Wales-Aushängeschild Gareth Bale zu stören. Der Superstar von Real Madrid kam aber meist über Österreichs rechte Seite und war auch im Zentrum gefährlich.

Wimmer hatte die erste Torchance und patzt dann zweimal mit Folgen

Innenverteidiger Wimmer als Abwehrspieler auf der linken Außenseite. Ein Koller-Experiment welches es zuvor noch nicht gegeben hatte. Beinahe wäre die Rechnung schon nach wenigen Minuten aufgegangen. Wales hatte den zusätzlichen kopfballstarken ÖFB-Spieler in der Anfangsformation offensichtlich nicht in den Taktikeinheiten vor dem Spiel auf dem Zettel gehabt und dies rächte sich fast.

Nach einem Eckball von David Alaba scheiterte Wimmer mit seinem Kopfball jedoch an Wales-Keeper Wayne Hennessey.

Leider stand der 23-jährige Oberösterreicher dann aber zweimal im eigenen Strafraum bei Gegentoren im Mittelpunkt: In der 22. Minute ließ Bale auf Linksaußen-Position mühelos Aleksandar Dragović stehen, auch Florian Klein konnte die Flanke zur Mitte nicht mehr verhindern. Die folgende Abwehr von Wimmer fiel leider zu kurz aus, Chris Gunter legte per Kopf für Joe Allen ab und der Mittelfeldspieler traf mit einem sehenswerten Schuss zur 1:0-Führung für Wales.

Kurz vor der Pause aber gab es für Wimmer die nächste kalte Dusche. Nach einem weiten Einwurf von Bale verlängerte Sam Vokes den Ball zunächst im Kopfballduell mit Martin Hinteregger. Dahinter kam James Chester vor Wimmer zum Kopfball, den ÖFB-Keeper Robert Almer zwar noch kurz parieren, aber der Abpraller sprang vom am Boden liegenden Abwehr-Pechvogel zum 1:2 in die Maschen.

Durch den Doppelpack von Marko Arnautović zum 2:2-Endstand musste sich Wimmer in seinem fünften Länderspiel und dem zweiten Einsatz von Beginn an seit dem 1:1-Remis gegen Bosnien-Herzegowina am 31. März 2015 aber zumindest nicht als Sargnagel einer bitteren Heimpleite fühlen.

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red