12.11.2016 09:32 Uhr

Kritik an Klinsmann nach Mexiko-Schlappe

US-Nationalcoach Jürgen Klinsmann ist unter Beschuss
US-Nationalcoach Jürgen Klinsmann ist unter Beschuss

Nach der ersten Heimniederlage der US-Boys in der WM-Qualifikation seit 15 Jahren wächst schon wieder der Druck auf Nationaltrainer Jürgen Klinsmann.

Die 1:2-Pleite in letzter Minute gegen Erzrivale Mexiko brachte dem umstrittenen Trainer Kritik an seiner gewagten Taktik ein. "Klinsmanns Plan, mit nicht geeignetem Personal in einem 3-5-2-System zu starten, vernichtete jede Chance, den Mexikanern gleich zu Beginn Paroli zu bieten", analysierte der TV-Sender "ESPN".

Nach 25 Minuten und einem 0:1-Rückstand durch Miguel Layún (20.) änderte Klinsmann seine Formation. "Wir mussten etwas korrigieren, weil unsere Mittelfeldspieler nicht in die Zweikämpfe kamen", erklärte der frühere deutsche Nationalstürmer.

Im gewohnten 4-4-2 kam das US-Team deutlich besser in Tritt. Vier Minuten nach dem Seitenwechsel traf Bobby Wood zum 1:1-Ausgleich. In der Folgezeit verpassten es die Gastgeber, das zweite Tor zu erzielen. "Die zweite Halbzeit war wirklich gut. Wir haben nur vergessen, weitere Treffer zu machen", sagte Klinsmann.

Mexikos erster Sieg nach vier Pleiten in Folge

Erfolgreich waren nur die Mexikaner. In der 89. Minute köpfte der frühere Barcelona-Star Rafael Márquez den Ball zum 2:1 für die Gäste ins Netz. Verteidiger John Brooks war in dieser Szene unaufmerksam. "Ein individueller Fehler", schimpfte Klinsmann. Für Mexiko brachte dieses Tor nach vier 0:2-Pleiten in Serie endlich wieder einen Sieg in den Vereinigten Staaten.

Für den frischgebackenen deutschen Ehrenspielführer Klinsmann wird die Luft dagegen dünner. Bereits am Dienstag (Ortszeit) ist ein Erfolg in Costa Rica Pflicht. Ansonsten droht das US-Team, die WM 2018 in Russland aus den Augen zu verlieren. "Die Botschaft ist klar: Wir brauchen drei Punkte. Wir haben Wut in uns, die wollen wir herauslassen. Wenn wir aber so spielen wie in der zweiten Halbzeit, bin ich nicht besorgt", betonte Klinsmann.

Vor dem Anpfiff der brisanten Partie sendeten die Spieler beider Teams eine klare Botschaft, als sie Arm in Arm gemeinsam zum Teambild posierten. Nach dem Wahlsieg des künftigen US-Präsidenten Donald Trump und dessen herablassende Aussagen in Richtung mexikanischer Einwanderer und der Ankündigung, an der Grenze eine Mauer zu bauen, besaß die Partie Zündstoff wie selten zuvor. Zwischenfälle oder negative Rufe gab es im Mapfre Stadium von Columbus indes nicht.

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dpa/red