12.05.2018 11:42 Uhr

Hitzfeld: BVB fehlt "Aggressiv-Leader"

Ottmar Hitzfeld hat sich zur Lage beim BVB geäußert
Ottmar Hitzfeld hat sich zur Lage beim BVB geäußert

Ottmar Hitzfeld hat sich zur aktuellen Lage beim Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund geäußert. Der ehemalige Coach des BVB lobte Lucien Favre, der zur Zeit Favorit auf den Posten als Fußballlehrer der Schwarzgelben ist, betonte aber auch, dass er es gern gesehen hätte, wenn Peter Stöger weitergemacht hätte.

Der Österreicher habe es geschafft, "wieder Stabilität hineinzubekommen", erklärte Hitzfeld gegenüber "Sport1". Stöger habe einen "sehr guten Job gemacht", denn Dortmund sei zuvor "ein fallender Riese" gewesen.

Aber auch Favre werde keine Führungsprobleme beim BVB haben. Schließlich habe er es in Nizza geschafft, Mario Balotelli in die Spur zu bekommen. "Er ist auch ein Taktikfuchs, der das Spielerische hervorhebt und offensiv spielen lässt", fügte der 69-Jährige an: "Das passt zur Philosophie von Borussia Dortmund."

Um auch von den Borussia-Fans ins Herz geschlossen zu werden, müsse der Schweizer "authentisch" sein. "Dass er offen und ehrlich seine Meinung sagt und dass er Klartext spricht", sei wichtig, so Hitzfeld. "Das Wichtigste, wie überall, ist natürlich der Erfolg. Wenn er an den richtigen Schrauben dreht und den ein oder anderen Transfer tätigen wird, dann wird er eine Mannschaft haben, die den Konkurrenzkampf mit Bayern suchen wird", ist sich der ehemalige Bayern-Trainer sicher.

"Man hat keinen Vidal oder van Bommel"

Es brauche aber auch spezielle Charaktere auf dem Rasen, "um wieder die Nummer 2 in Deutschland zu werden." Deswegen freute sich Hitzfeld auch über die Verpflichtung von Matthias Sammer als externen Berater. Mit Sammer habe man jemanden gefunden, der sehr viel Wert auf Spielerpersönlichkeiten legen wird. "Der auch einen Aggressiv-Spieler suchen wird, wie er früher einer war. Denn so einer fehlt Dortmund", betonte der 69-Jährige.

"Vor allem im defensiven Mittelfeld hat man sehr gute Spieler, aber man hat keinen Vidal oder keinen van Bommel wie früher bei Bayern", mahnte der Schweizer: "So ein Aggressiv-Leader würde Dortmund guttun. Eine Matthias-Sammer-Kopie wäre nicht schlecht."