30.10.2018 10:44 Uhr

Fiete Arp hätte sich Abschied vom HSV "nie verziehen"

Für Fiete Arp kam ein Abschied vom HSV nicht infrage
Für Fiete Arp kam ein Abschied vom HSV nicht infrage

Unlängst sorgte Fiete Arp beim Hamburger SV für Unmut, als er seinem Ärger über die Entlassung von HSV-Coach Christian Titz auf Instagram freien Lauf ließ. Im Interview mit der "Sport Bild" äußerte sich der 18-Jährige nun unter anderem zu diesem Vorfall.

"Das ist anders gelaufen, als ich mir das vorgestellt habe. Das muss ich auf meine Kappe nehmen", rudert Arp, der vom HSV mit einer Geldstrafe belegt wurde, zurück. "Ich wollte mich bei Christian Titz bedanken, habe mich dann aber falsch ausgedrückt." Arp untermauerte jedoch, dass es ihm Leid tue, dass das Team Titz mit Siegen nicht den Job retten konnte. "Ich habe ihm unheimlich viel zu verdanken [...]. Er hat mich wie kein anderer Trainer zuvor geprägt", so Arp.

"Wir haben hier nicht die Zeit, dass man in Ruhe abwarten kann. In dieser Saison hat der Aufstieg oberste Priorität. Hier werden Entscheidungen viel schneller getroffen als vielleicht woanders. Der Druck, der hier auf uns allen lastet, ist einfach riesig", kommentiert Arp die etwas überraschende Entlassung Titz'. 

Arp: Vergleich mit Uwe Seeler "völlig überzogen"

Dass er unter Titz in dieser Saison zuvor nur viermal für die Profis des HSV spielte, ist für Arp kein Problem. Die Stimmen, die ihn nach seinem Bundesliga-Debüt im September 2017 schon als neuen Uwe Seeler feierten, seien ohnehin "völlig überzogen", erklärt Arp. "Aber man erkennt daran sehr gut die Charakteristik des HSV: Aus jeder kleinen Hoffnung versucht man hier, etwas Großes zu ziehen."

Persönlich habe ihn die Situation, plötzlich großer HSV-Hoffnungsträger zu sein, vor allem in der Rückrunde gehemmt.

"Das hat mich auch verkrampfen lassen. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, wenn ich im Winter noch mal ein paar Spiele für die U19 gemacht hätte, um mir Selbstvertrauen zu holen", gesteht der U-Nationalspieler. In der abgelaufenen Bundesliga-Spielzeit bestritt Arp 18 Partien für die Hamburger, seine beiden Tore erzielte er allerdings in den ersten drei Spielen.

Interesse des FC Bayern "ehrt" Arp

Im Sommer soll Arp dennoch ein lukratives Angebot des FC Bayern München vorgelegen haben. Der Rekordmeister wollte das Sturm-Talent angeblich mit einem hochdotierten Vertrag (5 Millionen im Jahr) ködern.

Der Angreifer entschied sich allerdings dafür, seinen Kontrakt beim HSV bis Ende Juni 2020 auszudehnen. "Am Ende habe ich alleine entschieden, dass ich bleibe. Ich habe hier nicht acht Jahre alles gegeben, um dann beim Abstieg zu gehen. Das hätte ich mir nie verziehen", erklärt Arp diesen Schritt.

Das Interesse des FC Bayern "ehre" ihn vor allem, weil er auf "höchstem Niveau noch nicht viel zeigen konnte", so Arp, der jedoch bekräftigt, "ohne Hintergedanken" beim HSV verlängert zu haben. "Aber natürlich kann ich nicht zu 100 Prozent ausschließen, dass ich irgendwann mal bei einem anderen Klub spiele."

Auch das deutlich geringere Gehalt in der Hansestadt ist derweil kein Problem: "Ich verdiene viel zu viel Geld für mein Alter" und jungen Spieler werde heutzutage sowieso "zu viel geschenkt", überrascht der Rechtsfuß.  Man sollte die Nachwuchsspieler wieder kantiger ausbilden und ihnen noch mehr Verantwortung übertragen.