13.03.2019 11:22 Uhr

Fünf Gründe: Darum scheitert der FC Bayern an Liverpool

Scheitert Niko Kovac an Jürgen Klopp?
Scheitert Niko Kovac an Jürgen Klopp?

Am Mittwoch bekommt es der FC Bayern München im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League mit dem FC Liverpool zu tun. Nach der torlosen Partie vor drei Wochen ist der Rekordmeister in der heimischen Allianz Arena zum Siegen verdammt. Ein äußert schwieriges Unterfangen, was den Münchnern wohl kaum gelingen wird. Fünf Gründe, warum der FC Bayern an Liverpool scheitert!

  • Jürgen Klopp: Der König des Doppel-K.o.-Duells

Zugegeben: Mit drei verlorenen Finals auf europäischer Bühne (2013 mit dem BVB und 2018 mit Liverpool in der CL, 2016 mit Liverpool in der EL) liest sich die Endspiel-Bilanz von Reds-Teammanager Jürgen Klopp nicht besonderes gut.

Ganz anders sieht seine Ausbeute bei K.o.-Partien aus, die mit Hin- und Rückspiel ausgetragen werden. In nur zwei von 15 Duellen mit Hin- und Rückspiel zog das Team von Klopp, egal ob BVB oder Reds, den Kürzeren.

Heißt umgekehrt: fünf Mal erreichte Klopp die K.o.-Runde in der Champions- oder Europa League, nur zwei Mal stand er dabei nicht im Finale. 2014 scheiterte er mit dem BVB im Viertelfinale an Real Madrid, 2015 im Achtelfinale an Juventus. Diese Bilanz lässt nur einen Schluss zu: Liverpool ist Endstation für die Bayern.

  • Unruhe um Hummels, Boateng und Müller

Rund um die DFB-Ausbootung von Mats Hummels, Jérôme Boateng und Thomas Müller herrschte in der vergangenen Woche viel Unruhe an der Säbener Straße. Das Medienecho hat sich auch mehr als eine Woche nach dem Paukenschlag nicht gelegt.

Mit seiner Ankündigung, erst nach dem Spiel gegen Liverpool deutliche Worte an Bundestrainer Joachim Löw zu richten, wollte Präsident Uli Hoeneß zwar vor dem Duell Ruhe in den Verein bringen, hat damit aber genau das Gegenteil bewirkt: noch immer ist das DFB-Aus des Bayern-Trios heißes Thema.

Für zusätzliche Brisanz sorgt die Tatsache, dass Löw beim Spiel gegen die Reds auf der Tribüne sitzen soll. Die Anwesenheit des Bundestrainers könnte zwar für zusätzliche Motivation sorgen, könnte sich aber auch hemmend auswirken. 

  • "Lebensversicherung" Virgil van Dijk ist zurück

Im Hinspiel schossen die Bayern kein Tor. Und das obwohl Abwehrchef Virgil van Dijk, einer der besten Innenverteidiger der Welt, wegen einer Gelbsperre fehlte. Am Mittwoch steht der Niederländer, der von Bayern-Trainer Kovac bereits als "eine Art Lebensversicherung" bezeichnet wurde, wieder auf dem Platz.

Das Toreschießen dürfte für die Offensive der Münchner also nicht gerade einfacher werden.

Van Dijk scheint zudem perfekt auf den FC Bayern vorbereitet zu sein: "Ich studiere meine Gegenspieler immer. Man muss die Qualitäten jedes Stürmers kennen, gegen den man auf dem Platz steht", sagte er in einem Interview mit "uefa.com".

  • Schlüsselduell Lewandowski vs. van Dijk: Druck liegt beim Polen

Bei seiner Spielvorbereitung hat sich van Dijk besonders intensiv mit Lewandowski beschäftigt. "Man muss einfach clever sein und in jeder Situation mehr als 100 Prozent geben. Auf keinen Fall darf man ihm Chancen anbieten", sagte der 1,93 Meter große Abwehrmann über den Polen.

Im Reds-Sechzehner kommt es also zu einem richtungsweisenden Schlüsselduell, das van Dijk für sich entscheiden wird. Warum? Der Druck liegt bei Lewandowski!

"Er muss die Tore machen", nahm Präsident Uli Hoeneß den Stürmer im "kicker" in die Pflicht: "Die wenigen Chancen, die er bekommt, muss er reinmachen." Genau das hat der Pole in den letzten Spielen in der Königsklasse aber nicht getan. Seit 540 "K.o.-Minuten" wartet Lewandowski nun schon auf einen Treffer in der Champions League. Das letzte Tor gelang ihm beim 5:0 gegen Besiktas im Achtelfinale der Saison 2017/18.

Auch Lewandowski äußerte sich bei "Sport1" bereits sehr zurückhaltend über van Djik und ahnte: "Gegen ihn wird es nicht einfach, ein Tor zu schießen."

  • FC Bayern muss Ausfälle kompensieren

Während Klopp nahezu aus dem Völlen schöpfen kann, ist Kovac zum Improvisieren gezwungen. Mit Thomas Müller und Joshua Kimmich fehlen gleich zwei wichtige Spieler gelbgesperrt.

Gerade der Ausfall von Leistungsträger Kimmich wiegt schwer. Für den Nationalspieler wird wohl Routinier Rafinha in die Bresche springen. Ob der Brasilianer seine Leistung abrufen kann, scheint angesichts der überschaubaren Spielpraxis unwahrscheinlich.

Auch das Fehlen von Müller könnte sich negativ bemerkbar machen. Der Ex-Nationalspieler zeigte sich zuletzt in bärenstarker Form, erzielte zwei Treffer und eine Vorlage in den jüngsten beiden Spielen.

Sicher verzichten muss Kovac auch auf die Langzeitverletzten Arjen Robben und Corentin Tolisso.

Lissy Beckonert