Watzke schließt Hummels-Rückkehr zum BVB nicht aus

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke vom Bundesliga-Tabellenführer Borussia Dortmund hat sich vor dem Top-Spiel gegen den FC Bayern München zu zahlreichen Themen rund um den BVB geäußert. Unter anderem sprach der 59-Jährige über Transfer-Gerüchte um Jadon Sancho, eine mögliche Rückkehr von Mats Hummels und das Verhältnis zum FC Bayern.
Einem Abschied von Senkrechtstarter Sancho schob Watzke im Interview mit "Spox" und "DAZN" einen tonnenschweren Riegel vor. Der 19-Jährige, der 2017 für etwa sieben Millionen Euro aus dem Nachwuchs von Manchester City in den Ruhrpott wechselte, seitdem stärker und stärker wird und seinen Marktwert mehr als verzehnfacht hat, werde auch im nächsten Jahr für Dortmund spielen, stellte Watzke klar: "Das ist so, da gibt es auch keinen Preis. Und weil man das in Europa weiß, hat sich niemand bei uns erkundigt."
Zuletzt wurde vor allem Manchester United immer wieder mit Sancho in Verbindung gebracht. Bei einem möglichen Transfer von Sancho in der Zukunft habe dessen Ex-Klub City "nicht im Ansatz irgendein Mitbestimmungsrecht", widersprach Watzke entsprechenden Gerüchten.
Daran, dass der 2016 zum FC Bayern abgewanderte Mats Hummels eines Tages wieder beim BVB spielt, glaube er zwar nicht, so Watzke. Er schloss eine Rückkehr des Weltmeisters von 2014 aber nicht kategorisch aus: "Mats hat hier eine außergewöhnlich erfolgreiche Zeit gehabt, und wir haben immer noch einen sehr guten Draht zueinander. Er hat sich aber vor drei Jahren für die Rückkehr zu den Bayern entschieden."
Auch einen 80-Millionen-Euro-Transfer wie den von Lucas Hernández zum FC Bayern schließt Watzke beim BVB "nicht komplett" aus. "In nächster Zeit" werde ein solcher Deal aber nicht über die Bühne gehen. Der Weg der Schwarzgelben sei es weiterhin, eher auf Spieler zu setzen, "die sich noch in der Aufwärtsbewegung befinden", sagte Watzke.
BVB hat "noch nicht im Ansatz sein Limit erreicht"
Der Blick in die Zukunft stimmt den BVB-Boss nahezu euphorisch. "Ich habe aber schon den Eindruck, dass wir eine Mannschaft haben, die für die nächsten Jahren relativ viel verspricht. Vor allen Dingen, weil sie nicht im Ansatz ihr Limit erreicht hat", erklärte Watzke.
Auch die Saison der Dortmunder bewertet der Unternehmer beinahe durchweg positiv. "Mit Ausnahme des Ausscheidens im Pokal gegen Werder Bremen ist das eine glatte Eins", jubelte Watzke. "In der Bundesliga läuft es überragend, wir haben 63 Punkte, sechs mehr als in der letzten Saison nach 34 Spielen. Das ist top, und es bleibt auch top, egal, was noch passiert."
Die Arbeit von Coach Lucien Favre beurteilte Watzke als tadellos: "Er macht das toll und ist genau der richtige Trainer für den BVB, davor kann man nur den Hut ziehen."
Sollte es am Ende der Saison tatsächlich zur ersten Meisterschaft seit 2012 reichen, glaubt Watzke an ein großes Freudenfest in Dortmund. "Die ganze Stadt würde komplett durchdrehen, das wäre wie eine Explosion."
Hans-Joachim Watzke: FC Bayern ist "nicht schwach"
Watzke spracht auch über die vermeintliche Schwächephase des FC Bayern. "Die Bayern sind nicht schwach. Das ist ja das Problem. Wenn die Bayern schwächeln würden, wären wir weiter vorne. Sie haben gerade eine überragende Serie und von den letzten 15 Bundesligaspielen 13 gewonnen. Wo ist das schwach?", sagte der BVB-Funktionär.
Das Rennen um die Meisterschaft sei "völlig offen", der kommende Gegner "extrem stark, warnte Watzke und ergänzte: "Träumen hilft hier nicht weiter."
Psychologisch habe sein BVB vor dem direkten Duell dennoch die Nase vorn, so der Klub-Chef. "Die Bayern haben ja stets betont, wie wichtig ihnen Platz eins ist. Von daher ist das jetzt schon ein kleiner Vorteil für uns."
Im Gegensatz zu früheren Jahren begegnen sich die Vereinsbosse der beiden deutschen Top-Klubs mit großem Respekt. "Ich habe aktuell mit niemandem vom FC Bayern ein Problem, wobei vor allem die Zusammenarbeit mit Karl-Heinz Rummenigge sehr vertrauensvoll ist", sagte Watzke: "Das hat schon eine besondere Qualität." Mit Präsident Uli Hoeneß habe er hingegen "weniger Berührungspunkte".
Von einem uneingeschränkten Kuschelkurs will Watzke zudem nichts wissen. "Wir werden mal wieder richtig zusammenrasseln, da muss man kein Prophet sein."