04.09.2019 17:36 Uhr

Ex-BVB-Flop Mor fliegt im Chaos-Kick

Ex-BVB-Talent Emre Mor spielt jetzt bei Galatasaray
Ex-BVB-Talent Emre Mor spielt jetzt bei Galatasaray

Viele bekannte Gesichter aus der Fußball-Bundesliga spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im weltfussball-Rampenlicht: ein früherer BVB-Flop fliegt bei einem wildem Kick in der türkischen SüperLig vom Platz, ein Dortmunder Leihspieler kommt in den Niederlanden endlich in die Gänge und ein gescheitertes HSV-Talent schießt in Hongkong Tore.

Es läuft die 89. Minute des Spiels Kayserispor gegen Galatasaray. Emre Mor bestreitet sein viertes Spiel im Trikot des türkischen Rekordmeisters. Nach einem handelsüblichen Zweikampf sieht der frühere BVB-Profi die Gelbe Karte. Kurze Zeit später ist Mor wieder in ein direktes Duell verstrickt. Der Schiedsrichter schickt ihn mit Gelb-Rot vom Platz - eine äußerst umstrittene Entscheidung.

Mor ist in der hitzigen Partie (Endstand: 3:2 für Galatasaray) aber nicht der einzige Spieler, der des Feldes verwiesen wird. Insgesamt vier Spieler müssen vorzeitig zum Duschen.

Mit Platzverweisen kennt Mor sich aus. Auch wenige Monate nach seinem Wechsel aus Nordsjaelland nach Dortmund im Sommer 2016 kassierte der talentierte Offensivmann eine Rote Karte wegen einer Tätlichkeit.

Anschließend kam Mor beim BVB nicht mehr auf die Beine. Seine magere Bilanz: 19 Pflichtspiele, ein Tor.

Nach dem unglücklichen Jahr im Ruhrgebiet zog Mor weiter nach Spanien zu Celta Vigo. Aber auch dort wurde der Linksfuß nicht glücklich. Mehrere Eskapaden später zog es den heute 22-Jährigen zu Gala. Auch sein Engagement dort scheint allerdings unter keinem guten Stern zu stehen.

BVB-Eigengewächs in den Niederlanden vor dem Durchbruch?

Neben Emre Mor sorgte am vergangenen Wochenende auch ein anderer Ex-Dortmunder für Aufsehen - im Gegensatz zu seinem früheren Teamkollegen aber auf positive Art und Weise.

Felix Passlack traf für seinen neuen Klub Fortuna Sittard beim 1:1 gegen den SC Heerenveen in der niederländischen Eredivisie.

Passlacks Dortmunder Zeit verlief wie bei Mor überwiegend enttäuschend. 2016/17 förderte der damalige Trainer Thomas Tuchel das Eigengewächs. Passlack kam immerhin auf zehn Bundesligaspiele. Im Sommer 2017, Tuchel war inzwischen entlassen worden, hatte der BVB keine Verwendung mehr für den Außenspieler. Leihen nach Hoffenheim und Norwich blieben ebenfalls erfolglos.

In Sittard läuft es nun besser: Passlack spielte für die Holländer bereits vier Mal über 90 Minuten durch. Gelingt ihm endlich der Durchbruch?

Ex-HSV-Talent "hatte den Spaß am Fußball verloren"

Wie Passlack konnte sich auch Zhi Gin Lam bei seinem Heimatverein nicht durchsetzen. Der 1,75 Meter große Wirbelwind debütierte 2011 im Profi-Team des Hamburger SV, hinterließ aber keinen bleibenden Eindruck.

Im Anschluss an ein zweijähriges Gastspiel bei Greuther Fürth wechselte er 2016 nach Hongkong, zunächst zu Kitchee SC, mit dem Lam zwei Meisterschaften holte. Seit Sommer 2018 spielt er für den Liga-Konkurrenten R&F. In seiner Debütsaison traf Lam für seinen aktuellen Arbeitgeber fünf Mal in 16 Ligaspielen. In seinen beiden Jahren bei Kitchee waren ihm insgesamt nur vier Treffer gelungen.

Solche Glücksgefühle kennt Lam aus Deutschland kaum. Weder für ihn persönlich noch für den HSV war die Zeit Anfang der 2010er-Jahre von Erfolg geprägt. Lams Entwicklung stockte, auch wegen der großen Trainer-Fluktuation bei den Rothosen. Zudem laborierte der gebürtige Hamburger immer wieder an Sehnen- und Muskelverletzungen. "In Deutschland hatte ich den Spaß am Fußball total verloren", sagte Lam rückblickend im "Spiegel".

In Hongkong läuft es aber weiter wie am Schnürchen für den heute 28-Jährigen. Am ersten Spieltag der neuen Saison gewann R&F mit 4:1 gegen Tai Po, Lam erzielte einen Treffer.

Tom Szyja