26.09.2019 08:03 Uhr

DFB-Star: Neuers Gehalt eine Art "Schmerzensgeld"

Almuth Schult spricht über ihre Schulterverletzung
Almuth Schult spricht über ihre Schulterverletzung

Die deutsche Nationaltorhüterin Almuth Schult hat die enormen Gehaltsunterschiede zwischen Frauen- und Männerfußball angeprangert, auch wenn sie ein gewisses Verständnis für die höheren Einkünfte der Männer hat.

In einem Dokumentarfilm des "Norddeutschen Rundfunks", der am 29. September (23:35 Uhr) ausgestrahlt wird, sagte die momentan noch verletzte Schult mit Blick auf ihren DFB-Kollegen Manuel Neuer: Dieser müsse "vielleicht auch eine Art von Schmerzensgeld bekommen, dafür, dass Privatsphäre verloren geht. Aber dass das Verhältnis so riesig ist, das muss glaub' ich nicht sein."

Sie wisse nicht genau, was der Profi beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München beziehe. "Aber es wird um das Hundertfache mehr sein, als ich verdiene", sagte Schult. "Aber grundsätzlich muss man auch sehen, dass er eine andere Lebensqualität hat als ich. Ich kann mich frei bewegen."

Dennoch betonte die 28 Jahre alte Torhüterin von Meister VfL Wolfsburg, die in dem Film auch in Gummistiefeln im Kuhstall im Wendland zu sehen ist: "Klar wäre es schön, wenn ich auch ein bisschen mehr Geld verdienen würde. Dann könnte ich auch meine Familie mit dem Kuhstall unterstützen."

Schult verrät Ausmaß ihrer Schulterverletzung

Almuth Schult hat außerdem erstmals das große Ausmaß ihrer Schulterverletzung preisgegeben: "Es war schon relativ viel kaputt in der Schulter."

Details liefert in dem Beitrag Professor Mark Tauber, der Schult in München nach dem Viertelfinal-Aus bei der WM operiert hatte. Die Bizepssehne, die Kapsel und die Gelenklippe seien in Schults rechter Schulter mitunter stark beschädigt gewesen.

Die zuvor nie genauer definierte Verletzung hatte die Wolfsburgerin bereits im April erlitten, dann aber mithilfe von Medikamenten und Physiotherapie bis einschließlich der WM in Frankreich weitergespielt. Bei der Endrunde zeigte die deutsche Nummer eins, die noch auf ein Comeback Ende des Jahres hofft, starke Leistungen.

"Wenn man weiß, man wird gebraucht, geht man über Grenzen", erklärte Schult, die sogar ihre Mitspielerinnen über das Ausmaß ihrer Schwierigkeiten im Unklaren ließ. Gerade als Torhüter müsse man "egal in welcher Situation immer suggerieren, dass es einem gut geht."