Kehl verteidigt Favre: "Keine One-Man-Show"

Nach dem Sieg von Borussia Dortmund gegen den VfL Wolfsburg (3:0) war Sebastian Kehl zu Gast beim "ZDF" im "Aktuellen Sportstudio". Dabei sprach der Leiter der Lizenzspielerabteilung des BVB unter anderem über Lucien Favre, Mario Götze und Jadon Sancho.
Sebastian Kehl ...
... über die Kritik am BVB: "Bei aller Kritik, die wir in den letzten Tagen einstecken mussten. Wir haben einige Neuzugänge zu integrieren, wir haben mit einigen Herausforderungen in dieser Saison zu kämpfen, hatten ein paar Verletzungen. Deswegen fand ich es verfrüht, dass man so viel Kritik einstecken muss. Das einzige, was mit machen können, ist, dass wir mit Erfolg versuchen, die Richtung vorzugeben. Und das haben wir in dieser Woche getan."
... über die Meister-Aussage vor der Saison: "Wir wollen versuchen, Deutscher Meister zu werden. Wir haben ja nicht gesagt, dass wir es müssen. Ich glaube, das ist ein großer Unterschied."
... zum holprigen Saison-Start des BVB: "Ich glaube nicht, dass es daran liegt, dass wir diese Aussage getätigt haben. Jeder Spieler, der zu Borussia Dortmund kommt, weiß, dass wir um Titel spielen. Wir wissen, wie Deutscher Meister geht. Einige Spieler sind nicht in absoluter Topform. Das kann man so formulieren. Wir haben individuelle Fehler gemacht. Natürlich müssen wir uns weiterentwickeln."
... über das Sturmproblem des BVB: "Paco fehlt uns im Moment. Es war so, dass wir gesagt haben: 'Wir gehen mit dem Sturm-Duo (Götze und Alcácer, Anm. d. Red.) in die Saison, weil wir daran glauben. Für uns war das absolut okay. Die Verpflichtung liegt nicht nur bei den beiden Spielern. Wir haben wahnsinnig viel Offensivkraft. Im Moment sehe ich die Notwendigkeit nicht, im Winter zu handeln."
... über Lucien Favre: "Wenn man Lucien Favre holt, dann weiß man, was man bekommt. Zunächst einmal haben wir ein Trainer-Team. Alle versuchen, Einfluss zu nehmen. Das ist keine One-Man-Show. Der Trainer hinterfragt sich sehr. Er versucht jeden Tag, die Mannschaft besser zu machen. Er arbeitet unheimlich akribisch und detailverliebt. Er will jedes Spiel gewinnen. Er hat natürlich eine gewisse Spielphilosophie und die muss man als Trainer auch durchziehen und leben."
... über Mario Götze: "Wir sprechen viel. Ich kann sein Gefühl total nachvollziehen. Er hat gegen Wolfsburg gut reagiert und hat auch noch ein Tor gemacht. Das ist für ihn auch keine einfache Situation, aber wir brauchen das ganze Team."
... über Jadon Sancho: "Man muss aufpassen, dass man nicht überdreht und den Fokus nicht verliert. Wenn ich mir überlege, was auf Jadon alles einprasselt, dann braucht er schon Halt. Und den versuchen wir ihm als Verein zu geben. Die Jungs testen ihre Grenzen aus. Wir sind sehr zufrieden mit seiner Entwicklung und haben großen Spaß an ihm. Auch wenn er noch besser spielen kann als er es im Moment tut."