20.02.2020 08:02 Uhr

Bierhoff springt dem BVB zur Seite

Ist für eine Senkung der Altergrenze in der Fußball-Bundesliga: DFB-Direktor Oliver Bierhoff
Ist für eine Senkung der Altergrenze in der Fußball-Bundesliga: DFB-Direktor Oliver Bierhoff

Ende Januar wurde bekannt, dass Borussia Dortmund die Senkung der Altersgrenze in der Fußball-Bundesliga auf die Agenda der Vollversammlung der 36 Erst- und Zweitligisten Ende März gesetzt haben soll. Der FC Bayern München outete sich bereits als Fan des Vorschlags, nun erhält der BVB weiteren Zuspruch. 

Auch der Deutsche Fußball-Bund würde eine Senkung der Altersgrenze in der Fußball-Bundesliga begrüßen. "Wir reden von absoluten Ausnahmefällen, aber bei gewissen Spielern macht es Sinn", sagte DFB-Direktor Oliver Bierhoff dem "kicker".

Der Direktor Nationalmannschaften und Akademie beim DFB sprach sich in der Debatte um den Vorstoß des Bundesligisten Borussia Dortmund jedoch für Kontrollmechanismen zum Schutz der Talente aus.

"Es wird hinsichtlich der körperlichen Entwicklung der Spieler eine medizinische Kontrolle stattfinden müssen", forderte Bierhoff. Dies hätten auch "Praktiker in den Klubs, mit denen wir darüber gesprochen haben", bestätigt, sagte der ehemalige deutsche Nationalstürmer.

"Wir sind dafür", hatte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gegenüber dem "Münchner Merkur" und der "tz" unlängst erklärt und konkretisiert: "Was in anderen Ländern mit Erfolg gemacht wird, sollte doch auch bei uns möglich sein. Dortmund hat da den Moukoko, der ist 15, das halte ich für zu jung. Aber 16? Bitte gerne!" Youssoufa Moukoko spielt mit 15 Jahren derzeit in der U19-Bundesliga für den BVB. In 17 Einsätzen erzielte der Youngster dennoch unfassbare 29 Tore. Eine rekordverdächtige Quote.

DFB-Funktionär warnt: Regelung nicht für alle gut

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) plant, die Altersgrenze im Profibereich herabzusetzen. Aktuell sieht die Regelung vor, dass Spieler bei ihrem Liga-Debüt das 18. Lebensjahr vollendet haben müssen oder zum jüngeren Jahrgang der U19 zählen.

Bei Minderjährigen ist die schriftliche Zustimmung des gesetzlichen Vertreters erforderlich. Eine Regeländerung bedarf der Zustimmung der DFL-Vollversammlung. Ein Umstand, der sich wohl in Kürze ändern soll.

Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter Nationalmannschaften beim DFB, sagte dem "kicker": "Für den einen oder anderen ist es gut, wenn er früh im Männerfußball spielt, sich an das Tempo und die Physis anpassen kann, aber es gibt auch andere, die noch etwas länger benötigen." Die Entscheidung müsse "von Fall zu Fall getroffen werden." Chatzialexiou appellierte an die Verantwortung der Klubs.

ma/dpa