01.04.2020 12:34 Uhr

Sepp Maier über Nübel beim FC Bayern: "Der muss warten"

Sepp Maier glaubt nicht, dass Nübel Neuer im Tor des FC Bayern verdrängen kann
Sepp Maier glaubt nicht, dass Nübel Neuer im Tor des FC Bayern verdrängen kann

Im Sommer wechselt Alexander Nübel vom FC Schalke 04 zum FC Bayern München und konkurriert dort mit Manuel Neuer um den Platz zwischen den Pfosten. Torwart-Legende Sepp Maier erwartet allerdings keinen spannenden Konkurrenzkampf.

"Neuer soll bis 2025 bleiben, dann hat Bayern keine Torhüter-Sorgen", stellte Maier gegenüber der "Bild" klar und erklärte: "Kahn hat auch bis 39 gespielt. Es gibt nur gute und schlechte Spieler, aber keine alten und jungen. Das trifft besonders auf Torhüter zu."

Zur Personalie Nübel sagte der Welt- und Europameister: "Der muss warten. Hinter mir mussten bei meinen 422 Spielen in Folge acht Torhüter auf der Bank sitzen."

Neuer ist noch bis 2021 an die Münchner gebunden. Eine Vertragsverlängerung soll zuletzt ins Stocken geraten sein, da der vierfache Welttorhüter sein Arbeitspapier bis 2025 ausdehnen will, die Bayern-Bosse aber nur eine Verlängerung bis 2023 anstreben.

Lehmann kann Neuers Forderung verstehen

"Ich würde ihm auf jeden Fall einen Vertrag geben, aber vielleicht nicht ganz so lange", sagte Ex-Nationalkeeper Jens Lehmann: "Aus seiner Sicht verstehe ich jedoch den Wunsch. Mit dann 39 Jahren kann Manuel sogar noch besser sein. Und selbst wenn er mit 39 nicht besser ist, dann ist er zumindest noch so stark wie heute - und besser als andere."

Europameister Toni Schumacher schlägt ähnliche Töne wie Lehmann an. Der 66-Jährige traut Neuer zwar zu, auch 2025 noch Top-Leistungen zu bringen, würde seinen Vertrag allerdings nur um ein Jahr verlängern mit der Option, "dass der sich dann jedes Jahr verlängert, wenn er eine bestimmte Anzahl an Spielen erreicht und gesund bleibt."

Schließlich würden Genesungen nach Verletzungen mit zunehmendem Alter länger dauern.

Burdenski: Nübel wurde zu "hochgepusht"

Auch Bodo Illgner rät den Münchnern, auf die Forderungen von Neuer einzugehen. "Bei einem Torwart spielt das Alter keine allzu große Rolle, das hat man bei Buffon oder Casillas gesehen. Bei Manuel Neuer sollte man nicht auf das Geburtstdatum schauen, sondern auf die Leistung – und die stimmt."

Neuer sei ein Aushängeschild des Klubs. "Deshalb fände ich es toll, wenn Neuer auch nach der Karriere bei Bayern tätig sein könnte", so Illgner.

Werders Ex-Nationaltorwart Dieter Burdenski sieht eine langfristige Verlängerung dagegen kritisch. Der 69-Jährige würde Neuers Vertrag bis maximal 2023 oder 2024 ausdehnen.

In Nübel sieht Burdenski ohnehin keinen ebenbürtigen Neuer-Nachfolger: "Ich glaube nicht, dass Nübel auch nur annähernd an die Klasse von Neuer heranreichen wird. Es ist mir ein Rätsel, wie er innerhalb von kurzer Zeit so hochgepusht werden konnte."