11.07.2020 10:30 Uhr

Rummenigge über Talente: Brauchen mehr Spieler wie Moukoko

Youssoufa Moukoko ist ein vielversprechendes Talent des BVB
Youssoufa Moukoko ist ein vielversprechendes Talent des BVB

Ex-BVB-Profi Michael Rummenigge sieht eklatante Probleme bei der Ausbildung deutscher Talente. Der 56-Jährige wünscht sich mehr Spieler wie Youssoufa Moukoko.

"Es gibt einfach viel zu wenige wirklich gute deutsche Bundesliga-Spieler im Alter von 18, 19 oder 20 Jahren. Wir haben Kai Havertz, der kürzlich 21 wurde, und danach kommt lange nichts", bemängelte Rummenigge in seiner "Sportbuzzer"-Kolumne.

Nach der verkorksten EM 2000 habe der DFB konsequent und richtig auf die Jugendförderung geschaut. Nach dem WM-Triumph 2014 "wurde die Entwicklung leider verschlafen", wie Rummenigge betonte.

"Denn: Die Ausbildung im taktischen Bereich, die Arbeit an der Körperlichkeit - das ist alles gut und richtig. Aber: Wir brauchen wieder mehr Straßenfußballer. Spieler, die Spaß am Ball haben und diesen auch ihren Kollegen und den Fans vermitteln", stellte der Ex-Profi des FC Bayern klar.

Rummenigge sieht außerdem Probleme bei anderen Bereichen: "Playstation, Nintendo, Youtube, Facebook und Co. - es gibt schlicht sehr viele Alternativen und Ablenkungen. Dank der FIFA-Videospiele kennen die Jungs heute jeden Profi-Kicker, selbst aktiv sind sie aber nicht mehr so wie damals. Mein Social Media war früher das Spiel auf dem Bolzplatz."

Darum bedient sich der FC Bayern in Frankreich

BVB-Juwel Youssoufa Moukoko als alleiniges Paradebeispiel für die erfolgreiche deutsche Talenteförderung aufzuführen, will Rummenigge nicht gelten lassen. 

"Moukoko ist eine absolute Ausnahmeerscheinung. Wir brauchen mehr wie ihn", so der dreifache deutsche Meister. Ihm fehle die Masse an talentierten Nachwuchsspielern. Das haben auch die deutschen Vereine erkannt.

"Warum holt der FC Bayern beispielsweise den 18-jährigen Tanguy Kouassi von PSG? Weil er besser ausgebildet ist als deutsche Spieler in seinem Alter. Diese Lücken müssen wir wieder schließen", so Rummenigge.