05.08.2020 08:04 Uhr

Stevens rät: Schalke darf sich kein Saisonziel setzen

Huub Stevens rät seinem FC Schalke 04 kein Saisonziel auszugeben
Huub Stevens rät seinem FC Schalke 04 kein Saisonziel auszugeben

Jahrhunderttrainer und Aufsichtsratsmitglied Huub Stevens will beim FC Schalke 04 für die kommende Saison erst mal gar kein Saisonziel ausgeben.

"Wenn der Verein jetzt sagen würde, wir spielen nur gegen den Abstieg, geben wir den Spielern ein Alibi. Wenn wir umgekehrt behaupten würden, wir spielen um die Meisterschaft, setzen wir die Spieler viel zu sehr unter Druck", sagte der 66-Jährige der "Sport Bild".

"Lasst uns die ersten Spiele abwarten und gucken, wie es läuft, wenn die Leistungsträger wieder auf dem Platz stehen." Schalke hatte in der Rückrunde eine Serie von 16 Spielen ohne Sieg und beendete die Saison in der Fußball-Bundesliga auf Rang zwölf. 

Neben dem bereits bestehenden Kader teilt der langjährige Schalke-Trainer die Auffassung, dass das Team für die kommenden Aufgaben weiter verstärkt werden müsse - wenngleich dies aufgrund der angespannten finanziellen Situation des Klubs als schwieriges Unterfangen gilt. "Unsere Mannschaft hat viel Substanz. Aber wir wissen alle: Auf einigen Positionen muss noch etwas passieren. Ich bin erst einmal froh, dass Mark Uth zurückkehrt. Wenn er sich wohlfühlt und die Leistungen bringt wie zuletzt in Köln, dann hat er einen sehr großen Mehrwert für uns."

Egal, wie es künftig sportlich auch laufen mag für die Königsblauen: Noch einmal als Interimstrainer zu übernehmen, wie er es 2019 noch einmal tat und den FC Schalke vor dem drohenden Abstieg rettete, ist für Stevens nicht mehr vorstellbar: "Auf keinen Fall, das war das letzte Mal", legte sich die Gelsenkirchener Trainer-Ikone fest.

Stevens berichtete von seiner letzten Zeit als S04-Coach: "Jochen Schneider war gerade im Amt, und nach dem 0:7 bei Manchester City hatten wir am Tag danach eine Sitzung mit dem Aufsichtsrat und dem Vorstand. Jochen sagte, dass es nicht mehr weitergehe mit Domenico Tedesco. Clemens Tönnies guckte dann vorsichtig zu mir herüber. Plötzlich guckten mich alle in der Runde an. Jochen fragte mich dann: 'Huub, kannst du es nicht machen?' Ich konnte nicht Nein sagen. Da habe ich dann noch einmal gemerkt, wie anstrengend der Job ist."